laut.de-Kritik
Sollte sich jeder Fan modernen Thrashs reinziehen.
Review von Michaela PutzDew-Scented gelten nicht grundlos als die deutsche Antwort auf Slayer. Dass sie ein äußerst bemerkenswertes Faible für den Buchstaben "I" haben, dürfte ebenso bekannt sein. So beginnt auch ihr siebtes Album wieder damit. Doch nicht nur bezüglich des Albumtitels bleibt soweit alles beim Alten.
Für ihre neue Scheibe packen sie einmal mehr die Thrash-Riffs aus und legen ein gehöriges Tempo vor. Nach dem kurzen Intro "Exordium" präsentieren sie mit "Vanish Away" eine kompromisslose Nummer, deren Speed Blast-Parts gut ins Ohr gehen. Am Tempo scheinen sie gefeilt zu haben, denn auf "Incinerate" knüppeln sie großteils um einiges schneller vor sich hin als gewohnt. Ansonsten liefern die Klampfer Müller und Bache Riffs voll straighter Härte ab, die voll auf die Zwölf gehen. Die Eingängigkeit der Songs sowie ein fetter Groove kommen jedoch nicht zu kurz. Tracks wie "Vanish Away", "That's Why I Despise You" oder "Into The Arms Of Misery" gehen ordentlich ab. Dass sie dabei in mindestens jedem zweiten ein Solo einstreuen, versteht sich von selbst.
Die Vocals von Leif Jensen kommen gut zur Geltung, da er sich engagiert ins Zeug legt und vor Aggressivität nur so sprüht. Dew-Scented, die mittlerweile elf Jahre auf dem Buckel haben, arbeiteten für "Incinerate" zum ersten Mal mit Gastmusikern, derer dreien an der Zahl. Die Gitarrensoli des Songs "Perdition For All" stammen aus den Klauen von Annihilators Jeff Waters und Firewinds Gus G. Bei "Retain The Scars" haben sie sich mit Kreators Mille einen weiteren deutschen Thrasher ans Mikro geholt.
Neu ist, dass sie nicht mit Andi Classen ins Studio gingen. Stattdessen nahmen sie das Album in Jörg Ulkens Soundlodge Studios auf. Für den finalen Mix sorgte Andy Sneap. Mit "Incinerate" entstand eine gut produzierte Scheibe, die sich jeder Fan modernen Thrashs unbedingt reinziehen sollte.
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