laut.de-Kritik
Die Death-Thrasher mit neuem Drummer.
Review von Michael EdeleEine feste Anstellung als Drummer bei Divine Empire scheint nicht unbedingt der Traumjob zu sein, immerhin durfte bisher auf jedem Album ein anderer ran. Dabei zeigt sich aber nur, wie viele verdammt gute Drummer sich in Florida rumtreiben, denn auch der neue Kerl bei den Death-Thrashern ist ein Kaliber für sich.
Ok, Duane Timlin ist kein Unbekannter mehr, hat er doch auch schon bei den Irren von Anal Cunt und auch bei Impaled Nazarene für den einen oder anderen Blastbeat gesorgt. Bei Divine Empire darf er meiner Meinung nach aber zum ersten Mal zeigen, was er wirklich drauf hat. Denn hier rauscht nicht nur der D-Zug durch die Boxen, sondern Timlin darf auch mal in die Trickkiste greifen. Zwar ist Geschwindigkeit der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich der größte Teil der Songs reduzieren lässt, aber neben einigen technischen Spielereien bringt es das Trio doch tatsächlich fertig, auch immer wieder ein paar Grooves mit einzubauen.
Wirklich mitwippen kann man eigentlich ausschließlich beim instrumentalen "The Pain Remains", welches durch einige Sprachsamples und kurze Hasenfick-Attacken aufgelockert wird. Bei den anderen Tracks bietet es sich eher an, möglichst finster aus der Wäsche zu schauen und vielleicht auf halber Schlagzahl die Rübe kreisen zu lassen, wobei auch das schon stark gesundheitsschädigend sein kann. Jason Blachowicz schreit sich in einer halben Stunde durchaus abwechslungsreich die Leber durch die Milz und macht nicht nur seiner alten Arbeitsstelle bei Malevolent Creation Konkurrenz, sondern bietet auch Morbid Angel-Fans eine nette Abwechslung an.
Auch wenn der Kerl in den letzten Jahren einiges an geistigem Dünnschiss abgegeben hat - mit solchen Songs und einer dermaßen anständigen Produktion im Rücken, hör ich dem Spacko ganz gern zu.
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