laut.de-Kritik
Persönliches Album vom Thrice-Sänger.
Review von Mathias MöllerDustin Kensrue, Sänger der richtungsweisenden Metalcore-Kapelle Thrice, goes solo. Nicht unbedingt ein erwartbarer Schritt, doch scheinbar hat der Fronter zwischen "Vheissu" und dem nächsten Album seiner Hauptband das Bedürfnis, sich auf einer anderen Bühne auszutoben. Das letzte, was ich jetzt erwartet hätte, und das, obwohl ich mir einbilde, Thrice einigermaßen zu kennen, ist das, was ich höre. Was ist nicht wusste ist, dass Kensrue bereits seit Jahren seinen Freundeskreis mit akustischen Coverversionen von U2, Elvis Costello und Johnny Cash unterhält.
Auf "Please Come Home" spielt er kraftvollen, flotten Singer/Songwriter-Sound. Zwei Akustikgitarren, Schlagzeug, Bass und eine Mundharmonika, und der zahme Shouter beginnt, von einem Mädchen zu singen, "so innocent and pure". Nach dem schnellen Einstieg lassen Dustin und seine musikalischen Weggefährten (Thrice-Kollege Teppei Teranishi betätigt die Tasteninstrumente, Freund Chris Jones spielt Drums und Gitarren, während der Sänger selbst Bass und die restlichen Gitarren besorgt) es etwas ruhiger angehen. "You're the girl of my dreams, darling, please wear this ring", trägt er mit einem dezenten Croonen in der Stimme dick auf.
Hinter "I Believe" verbirgt sich eine waschechte Akustik-Rock'n'Roll-Nummer, amerikanischer gehts kaum. Der Titeltrack könnte auch von Tom Petty stammen, allein die kratzige Stimme gibt dem Song eine solide Eigenständigkeit. Um Zwischenmenschliches geht es auch hier, offensichtlich ist "Please Come Home" ein sehr persönliches Album. Geht es bei Thrice um Kritik an gesellschaftlichen Zuständen, handelt Kensrue solo die Liebe in all ihren Facetten ab. "Blood & Wine", eine rockende Countrynummer, hätte vor fünfzig Jahren wohl Elvis oder eben der Man in Black gesungen.
Leicht nuschelnd nölt sich der Kalifornier durch durch das stark reduzierte "Consider The Ravens", das nur mit Schellenkranz, Klavier und Akustikgitarre auskommt. Am Ende stehen das starke "Weary Saints" und "Blanket Of Ghosts", ein bluesiges Stück mit Orgel und Slidegitarre. Dustin Kensrue hat sich mit "Please Come Home" eine höchst unterhaltsame Spielwiese geschaffen. Es ist ein Album, das wie geschaffen ist für Abende allein mit einer Flasche Bier oder einem Glas guten Whisky, wenn der Tag lang und schwer war und die Liebste gerade mal wieder woanders ist.
11 Kommentare
Kommt ja am 23.01.07 raus und auf Myspace kann man sich schon 3 Lieder zu Gemüte führen:
http://profile.myspace.com/index.cfm?fusea…
discuss!
folkiges zeug,wa.
album dauert nur knappe 30 min.
da bin ich eher aufs neue thrice album gespannt.
Ja ich eigentlich auch, aber "Pistol" und "I Knew You Before" sind eigentlich schon ganz schnieke! Ich glaub das Album könnte auch für nicht Thricefans ganz interessant sein.
Ich finds genauso bemitleidenswert wie Dallas Green.
Finde den Vergleich daneben...
Also ich find das Album schon ziemlich geil muss ich sagen. Auch mal ne schöne Abwechslung zu Thrice, da die CD wie schon im Review geschrieben vom Stil her ganz anders ist. Über die Bezeichnung Metalcore im Zusammenhang mit Thrice hab ich mich dann aber doch auch etwas gewundert. Thrice hatten und haben für mich genauso wenig mit Metal zu tun wie mit Core.