laut.de-Kritik

Sermon und Smith bitten zum Rap-Veteranen-Kongress.

Review von

"They keep tellin' me you're only as good as your last record." Wenn das stimmt, bewegen sich EPMD mindestens bis zum nächsten Album auf der absolut sicheren Seite. "We Mean Business" macht seinem Titel alle Ehre. Mit strengen Reminiszenzen an die gute alte Zeit katapultiert das Rap-Duo seine geduldige Fangemeinde weit, weit zurück back in the days.

Wenn es ums Geschäft geht, spart man sich Schnörkel und überflüssigen Firlefanz besser und verlegt sich auf das Wesentliche. Statt Brachialgewalt halten die Beats den Druck konstant aufrecht, statt zu marschieren, schreiten sie geradezu würdevoll voran. Ein tänzelnder Ausfallschritt ist dabei durchaus drin.

Scratches, das eine oder andere soulige Sample, ein paar Spritzer Vocoder-Sound garnieren geschickt gebaute Loops, unterschwellig regiert der Funk: Ungeschliffen und doch von schlichter Schönheit fehlt den Produktionen nichts vom Biss vergangener Tage.

"When I'm on the scene I roc da spot", dies gilt eben schon seit "I Gots To Chill". Wie aus dem Handgelenk werfen Erick Sermon und Parrish Smith ihre Reime in den Ring. Exzellent aufeinander abgestimmt, zelebrieren ihre präzisen Flows die Lässigkeit derer, die sich und dem Rest der Welt nichts mehr zu beweisen haben: "My god, twenty years on the stage, still housin', still mad!"

Der Fokus liegt auf den Raps: Ein Umstand, der die geladenen Gäste blended in Szene setzt. Die Featureliste liest sich ohnehin wie das Teilnehmerverzeichnis eines Rap-Veteranen-Kongresses. "What You Talkin'" fragen sich da beispielsweise Mobb Deep. Raekwon vertritt den Wu-Tang Clan: "This it what it sounds like when we puttin' work in"

Ein bewährtes Doppelpack kämpft diesmal an getrennten Fronten: In "Never Defeat 'Em", für dessen Instrumental eine wahrhaft eklektische Plattensammlung gefleddert worden sein muss, geht Method Man an den Start. Der Bruder im Geiste, Redman, lässt den universellen Schlachtruf "Yo" weit über die Grenzen Brooklyns, der Bronx, Manhattans und Queens' hinaus erschallen.

"Listen up, listen up! We make it easy to dance to this!" Wenn Blackstreets Teddy Riley die Finger im Spiel hat, steht solches außer Frage. Ebenso widerstandslos ist einer anderen Aufforderung nachzukommen: "Put your hands in the air and keep 'em there!" - KRS-One, the teacher, steht schließlich auch nicht mehr jeden Tag an der Tafel.

Vom ersten Durchladen und Schießen bis zum letzten Scheppern in "Actin' Up": Erick and Parrish still makin' dollars. Business? They mean it! Ich bin wieder 14 Jahre alt - und es fühlt sich fuckin' phantastisch an.

Trackliste

  1. 1. Puttin' Work In feat. Raekwon
  2. 2. What You Talkin' feat. Havoc of Mobb Deep
  3. 3. Roc Da Spot
  4. 4. Blow
  5. 5. Run It feat. KRS-One
  6. 6. Yo feat. Redman
  7. 7. Listen Up feat. Teddy Riley
  8. 8. Back Stabba
  9. 9. Never Defeat 'Em feat. Method Man
  10. 10. Jane
  11. 11. Left 4 Dead feat. Skyzoo
  12. 12. They Tell Me feat. Keith Murray
  13. 13. Actin' Up feat Vic. D & Tre

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8 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Wenn Eric Sermon jetzt noch halbwegs Zeitgemäß rappt könnte das in der Tat ein ziemnlich interessantes Album werden. Hätt ich ja nicht gedacht, dass die nochmal was brauchbares auf die Beine stellen, aber allein die Features sind schon Grund genung da mal reinzuhören.
    Mef, Raekwon, Havoc, Skyzoo, Redman manmanman

  • Vor 16 Jahren

    Mal schnell drüber gehört, erster Eindruck ist ziemlich gut, Method Man feat, ist stark, Beats gehen klar, wobei mir das 9th Wonder Ding nur bedingt richtig gut gefällt, da gefällt mir sein "normaler" soulfood style besser. Raekwon auch stark, 2x KRS-One hätte nicht umbedingt sein müssen. Werd ich wohl mal intensiver reinhören.

  • Vor 16 Jahren

    also ich schäle meine bananen immer in 3 zügen

  • Vor 16 Jahren

    @LeGaT (« geile review für ein geiles album! geht schon los mit dem ersten song ft. raekwon. einfach hamma. what you talking auch geil. roc da spot au sehr funky. blow geht ok, nich das überding aba ok. run it wieder top. yo mit redman auch top. listen up, back stabba, neva defeat em,... bis ende alles EPMD-mäßig fett. hach der oldschool-shit is einfach der true-school-shit!
    4/5 is das einzig vernünftige, 5/5 wären aber auch vertretbar.
    bleibt bloß noch zu sagen: noch n [size=24:5c9d7e57df][color=#006400:5c9d7e57df]HIGHLIGHT[/color:5c9d7e57df][/size:5c9d7e57df] in [size=24:5c9d7e57df][color=#006400:5c9d7e57df]08[/color:5c9d7e57df][/size:5c9d7e57df]

    peace »):

    naja für 5/5 müsste man leider erst von manchem ein bisschen die staub schicht abkratzen. 4/5 gehen schon schwer klar. nichtsdestotrotz feines Album in der Tat

  • Vor 16 Jahren

    staub abkratzen? das ist zeitlos