laut.de-Kritik

Subtile Penetration von Ohren und Psyche.

Review von

Zwei Jahre nach der sehr erfolgreichen "Wormhole" LP, Meilenstein im Bereich von Tech-, Darkstep oder wie auch immer, legen die beiden bekennenden THC-Rauschbirnen Ed Rush und Optical mit "The Creeps" das zweite Album nach. Damals zählte "Wormhole" zu den Stammgästen meines Players. Mitten in der Nacht, vor der sechs Uhr Frühschicht, in der Bahn erst mal die Kopfhörer auf, für den Rest des Arbeitstages kam ich mir vor wie der trommelnde Osterhasi mit der Duracell zwischen den Pobacken.

Das von Optical selbst gestaltete Artwork der Platte fällt ohne Zweifel unter das Gütesiegel Trash aus Engeland, unterstreicht aber ihre wohl eher lockere Einstellung zum Thema "Drum'n'Bass und seine Machomacker". Beim Inhalt sprich, der Musik, haben sich Rush und Optical mehr Zurückhaltung auferlegt. Das auffallende Merkmal von "Wormhole", exzessiver Dauereinsatz von Bässen wie Subbässen, bei entsprechender Lautstärke Ursache für good vibrations bei Leber, Niere und Co, wurde herunter geschraubt.

Taumelte ich bei "Wormhole" zwischen Zuständen der Verstörung und Glückseligkeit, so erschien "The Creeps" zuerst lasch und irgendwie ideenlos, was sich aber nach einigen Durchläufen etwas relativierte. Weniger mitten ins Gesicht, sondern subtilere Penetration von Ohren und Psyche heißt das Motto der neuen Scheibe. Zudem holten sich die beiden erstmals zwei MCs an Bord. Ryme Tyme, der bei "Resurrection" und "Fast Lane" ins Mikro brabbelt, zudem "White Lightning" mitproduzierte. Der andere, Basim, ist ebenfalls bei Fast Lane zu hören.

Opticals jüngerer Bruder Matrix bekam die Gelegenheit, mitzumischen, und fährt für letztgenannten Track sowie "Flightpath" Props für Additional Production ein. Vielleicht täusche ich mich hier, aber gerade diese Platte erinnert mich bisweilen an Matrix' Album "Sleepwalk", ohne aber diesem das Wasser reichen zu können. Knaller wie "Pacman", "Greed" oder "Flightpath" können nicht darüber hinweg täuschen, dass der Rest eher Durchschnittsware darstellt. Leider.

Trackliste

  1. 1. Resurrection
  2. 2. The Creeps
  3. 3. White Lightning
  4. 4. Check-Out Time
  5. 5. Pacman
  6. 6. Reach Out
  7. 7. Syringe
  8. 8. Rock Tha House
  9. 9. Greed
  10. 10. Flightpath
  11. 11. Fastlane

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