laut.de-Kritik
Yes haben vorgelegt, Eloy legen nach.
Review von Yan Temminghoff"The Vision, The Sword And The Pyre" Part 1 und Part 2 ergeben im Schaffen der Hannoveraner Prog Rock-Experten Eloy das Alterswerk. Frank Bornemann, Chef des Unterfangens, faszinierte die Geschichte um Jeanne D'Arc dermaßen, dass er der Schutzpatronin Frankreichs ein Doppel-Konzept-Album gewidmet hat. Verehrt, verbrannt, vertont zum ersten, zum zweiten und nun zum dritten.
Bornemann schlüpft in die Rolle des Jean De Metz. Der treue Wegbegleiter der Jungfrau von Orléans lässt die Eckdaten und Eindrücke der Erlebnisse Revue passieren. Auf einem ähnlichen Härtegrad wie der Vorgänger angesiedelt, verzichtet Bornemann auf folkige und bombastische Passagen. Die Retrospektive bestimmt ein kerniges Gitarrenspiel, das Anschlagsdynamik mit einem wohltuend cleanen Sound verbindet. Synthie-Gewölk und Streicher-Parts ergänzen das instrumentale Gepräge.
"Fate" spendiert weibliche Backings, die Vokalisen im Stile von Deep Purples "Child In Time" intonieren. Die Zeile "Echoes From The Past" taucht bereits im Titelsong auf, der die Harmonien, die in "Fate" tragen, bereits vorweg greift und bildet den roten Faden. Das dispergierte Gitarren-Picking am Ende von The Pyre läutet die Totenglocke analog zu den Akkord-Brechungen in AC/DCs "Hells Bells".
Für die Umsetzung der Story um Jeanne D'Arc versammelt Bornemann einen Haufen guter Musiker. Schlagzeuger Stephan Emig ist der jüngste Sproß im Tross des 78-jährigen Artrock-Veteran. Dazu gesellen sich die langjährigen Wegbegleiter Klaus-Peter Matziol (Bass) und Steve Mann (Keys). Matziol brilliert am Bass durchweg und bildet mit Emig sowohl Duo als auch Einheit. In der Causa Keyboard ist Mann das Zünglein an den Tasten. Da das bewährte Keyboard-Personal Corona-bedingt nicht mitwirken konnte, griff Bornemann auf Mann zurück. Mann spielt mit hoher Verbindung zu Klassikern wie "Power And The Passion" und "Ocean".
Bleibt noch die Storyteller-Stimme, die mehr spricht als singt, was den 78-jährigen Eloy-Kopf in die Riege der windschiefen Charismatiker wie Peter Hammil von Van Der Graaf Generator stellt. Das abschließende "Farewell" kommt gar als Rough Mix auf die Platte, weil die Vocals Seele genug besitzen, um die Erinnerung an Jeanne D'Arc weiter zu tragen.
Der Abschluss der Trilogie geht ohne Tirilli ins Ziel und stellt im Vergleich mit den beiden Vorgängern das stärkste Stück dar. In der Riege der alten Recken haben Yes ("Mirror To The Sky") und Jethro Tull ("RökFlöte") vorgelegt. Eloy legen nach.
2 Kommentare mit 2 Antworten
Enttäuschung weil es kein Eloy De Jong Album ist.
Kann man nicht vergleichen mit Eloy De Jong ist Schlager Musik und die von Eloy Rockmusik.
Da brat mir einer nen Storch in der Pfanne! Da haste sie einfach glatt mal miteinander verglichen!
Gummibernd grüß dich ich hoffe dein Kommentar war ein kleiner scherz. lol
Habe mir mal den De Jong angehört.. ohne Worte!!!