laut.de-Kritik
Die Süddeutschen geben mächtig Gas.
Review von Michael EdeleJetzt wird es spannend, Leute: Zwischen dem ersten und dem zweiten Album lagen noch sechs Jahre. Zwischen den zweiten und dem dritten nur noch drei. Das vierte folgte ein Jahr später - kommt die fünfte Scheibe also in ein paar Wochen?
Tatsache ist jedenfalls, dass Emergency Gate seit dem Einstieg von Sänger Matthias Kupka (Ex-Suidakra) mächtig Gas geben und ständig am Ball bleiben. Die Zusammenstellung auf der letzten Kreator-Tour mit Caliban, Eluveitie und eben Emergency Gate war nicht sonderlich glücklich, aber dennoch dürfte sie die Bayern einen Schritt nach vorne gebracht haben. Kein Wunder, dass sie da "The Nemesis Construct" so schnell wie möglich hinterher schieben wollen.
Um einen Schnellschuss handelt es sich dabei trotzdem nicht. Die Unterschiede zum Vorgänger sind zwar nicht maßgeblich, aber doch bemerkbar. Vor allem in Sachen Songwriting haben sich die Süddeutschen noch mal gesteigert und werfen mit dem Opener "Alternative Dead End" einen ordentlichen Metalcore-Brocken in den Ring.
Musikalisch ist die Scheibe weitgehend im grünen Bereich, Fronter Matthias überzeugt sowohl mit seinen Shouts, als auch seinem abwechslungsreichen Cleangesang. Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass mitunter ein paar sehr poppige Melodien wie in "An End To The Age Of Man" oder das massiv an In Flames erinnernde "Point Zero" auftauchen, wird man an der Scheibe nicht viel auszusetzen haben. Meist sind es eh die arg cheesigen Keyboardmelodien, die nerven.
Matthias' Gesang ist eigentlich schon variabel genug, dennoch haben sie sich für "Dark Side Of The Sun" mit Tom Englund (Evergrey) einen verdammt starken Gastsänger gesichert. Die Parallelen zu In Flames und mitunter auch Soilwork sind nach wie vor vorhanden, wobei der Einstieg zu "The Green Mile" durchaus auch was von Poisonblack hat.
Wer mit den oben genannten Bands was anfangen kann, ist mit der neuen Emergency Gate sicherlich ganz gut beraten. Für meinen Geschmack hätten sie auf eine unausgegorene Nummer wie "This Time" aber auch gern verzichten können.
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