laut.de-Kritik

Richtig geile Mischung der schwedischen Szene.

Review von

Auf den ersten Blick hat man es bei Enemy Is Us wieder mal nur mit einem weiteren Projekt diverser Musiker aus der skandinavischen Szene zu tun. Ok, auf den zweiten Blick eigentlich auch, aber die Jungs haben mit "Venomized" nicht nur schon ihre zweite Scheibe auf dem Markt, sondern klingen auch einfach wie eine richtig geile Mischung der schwedischen Szene.

Mir eigentlich scheißegal, ob die Jungs mal nach The Duskfall, nach alten In Flames, The Haunted oder was auch immer klingen. Wenn ich mir gerade die letzte In Flames in Erinnerung rufe, bin ich froh um jeder Band, die noch Eier in der Hose hat und einfach richtig nach vorne weg holzt, ohne dabei leichte Melodien zu vernachlässigen.

"Through Vile Black Blood" ist jedenfalls ein Einstieg nach Maß und rast in bester Carnal Forge-Manier durch die Boxen. Wenn man einen Ausnahmesänger wie Lawrence Mackrory (Ex-Darkane) nur an den Bass stellt und ein paar Backings singen lässt, dann macht man echt keine Gefangenen.

Warum auch, Shouter Ronnie Nyman hat eine herrliche aggressive Stimme, die trotzdem nicht zu eintönig wird, etwa bei "My Cross To Bear" harmoniert sie perfekt mit den melodischeren Gesangslinien von Lawrence. Aber die Jungs können nicht nur schnell und derbe, mit "Show Me Them Horns" meint man auf einmal, dass sich eine Nummer von Pro Pain eingeschlichen hat, und zwar nicht nur was die Riffs und Grooves angeht, sondern Ronnie bellt auf einmal auch wie Gary Meskil. Dafür schimmert in den melodischen Elementen ein wenig The Haunted durch.

Alles nur geklaut? Kann schon sein, aber wenigstens rockt und rotzt die Sache von vorne bis hinten, und was die beiden Gitarristen an Soli ablassen, ist ja wohl auch mal der Hammer. Mal zischen einem Sachen um die Ohren, die fas schon an Exodus erinnern, mal ein gefühlvolles Rocksolo und akustische Intros wie zum Titeltrack oder die klassischen Klavierparts in "Heading Towards The Light" sind ebenso gern gesehen. Für Tracks wie "We Are The Filth" - wobei es sich dabei eher um ein Instrumental oder ein Intermezzo handelt - oder "Carnal Betray" drosseln sie das Tempo auch mal deutlich und setzen eher wieder auf Grooves.

Eigenständig ist auf der Scheibe nicht allzu viel, das muss man so offen sagen. Wer sich "Venomized" aber unvoreingenommen nähert und auf Bands wie Carnal Forge und At The Gates steht, den wird das Teil wegblasen.

Trackliste

  1. 1. Through Vile Black Blood
  2. 2. My Cross To Bear
  3. 3. Show Me Them Horns
  4. 4. Venomized
  5. 5. End This Life
  6. 6. We Are The Filth
  7. 7. Tear This World Apart
  8. 8. The Red Inside
  9. 9. Carnal Betray
  10. 10. At The End Of My Rope
  11. 11. Heading Towards The Light

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