laut.de-Kritik
Die neue Macht im Crossover-Thrash.
Review von Matthias BossallerAlter, was geht denn hier ab? Enforced aus Richmond, Virginia sind die neue Macht im Crossover-Thrash. Auf ihrem zweiten Album "Kill Grid" gibts schnörkellos aufs Maul. Mit dieser fiesen Mixtur aus Thrash, Hardcore, Punk und einer Prise Death Metal rückt das Quintett den bisherigen Genrekönigen Power Trip und Municipal Waste gehörig auf den Pelz.
Schon zuvor sorgten Enforced mit zwei Demos 2017 und dem ersten Studioalbums "At The Walls" (2019) im Untergrund für Aufsehen. Der Lohn: Tourneen mit Sacred Reich, Integrity und All Out War. "Wir kommen vom Punk, Hardcore aber auch Metal", sagt Gitarrist Will Wagstaff: "Und wir lieben es, diese Formen zu ihren Extremen zu bringen. Wir sind purer Crossover-Death". Der gute Mann nennt Iron Maiden, Morbid Angel und Poison Idea als Referenz.
Enforced finden auf "Kill Grid" genau die richtige Mischung aus pfeilschnellen, scharfen Riffs, Midtempo-Walzen und passenden Breaks. Die Scheibe braucht auch keine lange Anlaufzeit, sondern zündet sofort. Die Amis peitschen 41 Minuten lang gnadenlos durchs Programm. Da kann einem schon mal schwindlig werden. Der Opener "The Doctrine" eröffnet das Massaker mit einem Riffgewitter, die Doublebass-Salven geben voll auf die Fresse.
"UXO" liefert Hardcore-gerechte Gangshouts. Die Riffs auf "Beneath Me" und vor allem "Curtain Fire" sind deutlich von Slayer beeinflusst. Dabei sind sich die Herren auch nicht zu fein, ein schönes Gitarrensolo einzustreuen, um das Geballer ein wenig aufzulockern.
Das Titelstück geht nach einem schleppenden Beginn in eine Geschwindigkeitsorgie über. Auch hier beweisen Enforced ein gutes Gespür für knackige Breaks. "Hemorrhage" ist ein wuchtiges Groovemonster, auf dem die Band zunächst vom Gas geht, um sich später in einen Temporausch zu spielen. Enforced wüten wie aus einem Guss.
Der klare, druckvolle Sound von Produzent Arthur Rizk (Power Trip, Cavalera Conspiracy, Municipal Waste) ballert fett aus den Boxen. Das exakte und tighte Spiel der Band verleiht dem Gewaltexzess noch mehr Dringlichkeit, Sänger Knox Colby verleiht dem Sound mit aggressivem Bellen zudem genau die richtige Note am Mic.
Der Longplayer eignet sich so hervorragend zum Frustabbau. Gleichwohl besteht die Gefahr, dass sich die Platte aufgrund in ihrer tendenziellen Berechenbarkeit recht schnell abnutzt. Bislang lasse ich mir von "Kill Grid" aber genüsslich die Headbanger-Birne abschrauben.
1 Kommentar mit 9 Antworten
Schnarchiger Midtempothrash mit uninteressantem Schnarchsongwriting und langweiligen Schnarchvocals. Wenn schon moderner oldschool Thrash, dann so:
https://youtu.be/80bNugK9SO4
Guter Tipp, danke. Hört sich exzellent an, ist mir halt ein bisschen zu glatt produziert. Wäre schön, wenn's das in fies gäbe.
Ohja, das ist ordentlicher Thrash. Glatt produziert ja, aber songwriting auf jeden Fall schön schranzig.
Mit fieseren Vocals wäre das ja fast schon death metal
Wenn ihr es räudig mögt, dann testet mal Midnight.
Leicht angeschwärzter, rumpelnder Thrash im 80s Stil.
https://www.youtube.com/watch?v=Gfy1guqjuzU
Ja, richtig viel Trash hier. Löscht euch!
Finde den Beitrag nicht besonders witzig, Craze. Liegt wohl daran, dass das Ha fehlt.
Na Grace, mal wieder genrefremd am rumstänkern?
heute hierüber gestolpert, Necrophagist mit leichtem Strapping Young Lad - Flair:
https://youtu.be/KwhRDZfBTys
Guter Einwand, Grace. Warum Nachahmer hören wenn man SYL im Original hören kann?