laut.de-Kritik
Gratwanderung zwischen harter Musik und sanfteren Tönen.
Review von Michaela PutzDie Italiener von Exilia rund um Sängerin Masha melden sich nach zwei Jahren mit dem Album "Nobody Excluded" zurück. Das neue Werk besticht wieder mit gewohnt powervollen Songs, doch diesmal hat auch der eine oder andere sanfte Ton Eingang auf die Scheibe gefunden.
Mit "Kill Me" als Opener prescht die Crossover/Nu Metal-Band aus Italien gleich kraftvoll nach vorn, und mit dieser Durchschlagskraft geht es auch bei "Nobody" und "Destroy My Eyes" weiter. Die rauchige Stimme Mashas verleiht den Stücken ihren speziellen Charakter. Exilia werden wegen ihrer Sängerin oft mit den Guano Apes verglichen, vor allem in den härteren Stücken sind aber auch Bands wie Korn oder Disturbed als musikalische Einflüsse nahe liegend.
Mit "No Colours" geht die Lautstärke erst mal etwas runter, der Song ist sehr melancholisch, und Masha beweist, dass sie stimmlich auch hier eine gute Figur macht. Darauf folgt eine richtige Ballade. "Your Rain" ist zwar einfach gestrickt, geht aber doch irgendwie unter die Haut.
Bei "Get Sick" und "Speed Of Light" (letzteren Song haben Exilia speziell für das Publikum geschrieben) drehen Exilia wieder auf. "Fly High Butterfly" ist eine nächste Ballade, die aber nicht wirklich überzeugt und bald langweilig klingt. "My Prophecy" beginnt ebenfalls sehr ruhig, dreht aber im Refrain wieder etwas auf. Trotzdem fehlt dem Song das gewisse Etwas.
Dafür gehört der nächste Track "In A Coma" zu den besten des Albums, auch wenn es stellenweise so klingt, als hätten sie ein bisschen zu viel von Rage Against The Machine geklaut. Powervoll geht es dann auch mit "Justify Yourself" weiter. Rausschmeißer ist "Little Girl", und hier gelingt Exilia dann auch die Gratwanderung zwischen harter Musik und sanfteren Tönen.
Sängerin Masha beweist auf "Nobody Excluded" ihre stimmliche Variabilität. Vom Hauchen ins Mikro bis zu sanftem Flüstern, von rauem Geschrei bis zu gefühlvollen Klängen hat sie alle Spektren drauf. Die meisten Nummern sind echte Powerpakete, die beweisen, dass Exilia eindeutig im härteren Gebiet zu Hause sind. Die langsameren Stücke überzeugen nicht immer, doch was die kraftvollen Nummern angeht, haben sich Exilia in ihrem typischen Sound eindeutig weiter entwickelt.
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