laut.de-Kritik
Vielleicht tut die Pause mal ganz gut.
Review von Deborah KatonaSchlechte Zeiten für Fall Out Boy Fans. Ob FOB sich je wieder ins Studio begeben? Ohje ohje, man weiß es nicht genau. Was man weiß, ist, dass die amerikanischen Collegepop-Punker ein Album mit einem (erneut) seltsamen Cover für nötig befanden, das ihre gemeinsamen Jahre mal zusammen fasst.
Dröge chronologisch reiht sich an "Saturday" von "Take This To Your Grave" eben "Sugar, We're Going Down" und "Dance, Dance" aus "From Under The Cork Tree". Vom Megaseller "Infinity On High" sind die vier besten Songs auf die Platte gebannt. Man wählte unter anderem "Thnks Fr Th Mmrs" und "The Take Over, The Breaks Over".
Fall Out Boy wollen den Flop ihrer Best Of dringlichst vermeiden. So fanden nur die stadiontauglichsten Songs Platz. Um so bekannter die Band wurde - ergo: je weiter voran die Platte schreitet - um so schlimmer das Mobbing am Gehör. Die Screamoanleihen bei "Saturday" löst die E-Gitarre mit "Sugar, We're Going Down" noch gekonnt ab, man endet im glatter als glatt gebügelten Langweilersound von "America's Suitehearts".
Für "What A Catch, Donnie" (auch aus "Folie A Deux") lieh man sich teilweise labelintern Stimmen von Elvis Costello, Travis McCoy (Gym Class Heroes), Brendon Urie (Panic At The Disco), William Beckett (The Academy Is…) und anderen. Doch davon hört man herzlich wenig. Das bisschen "Nanana" hätte man wohl selbst gerade noch hinbekommen und so stellt man ernüchtert fest, dass die Band hier einzig und allein Name-Dropping betreibt.
Hobby-Emo Pete Wentz hat auch an neuen Songs gebastelt und damit ist der Erfolg von "Believers Never Die" natürlich geritzt. Die Single "Alpha Dog" platziert sich gewohnt charttüchtig und mitgröltauglich. Begleitet wie immer von Gitarre und starkem Schlagzeug wechselt Sänger Patrick wie immer zwischen hohen und tiefen Tönen, der Low-Beat-Mittelteil darf natürlich nicht fehlen.
Nur von Akustikgitarre begleitet bietet sich "Yule Shoot Your Eye Out" dar. Nach den Weihnachtsglöckchen zu Beginn verbreitet der teils zweistimmige Gesang kuschelige Lagerfeuerstimmung. Die Lyrics dagegen spielen eine ganz andere Geige. Amüsant und kreativ textet Peter da: "And all I want this year is for you to dedicate your last breath to me/ Before you bury yourself alive/ Don't come home for Christmas/ You're the last thing I wanna see/ Underneath the tree". Geht doch.
Charmant erinnert zuletzt "Growing Up" an die Anfangszeiten der Band. Der Song vermittelt fast so etwas wie Lo-Fi-Charakter, der dem Album generell und besonders den Kreationen aus "Folie A Deux" nicht geschadet hätte. Vielleicht tut den Jungs die (mögliche) Pause wirklich mal ganz gut.
2 Kommentare
Hm, irgendwie hab ich das Gefühl, als würde die werte Autorin nicht so viel von Fall Out Boy halten... Ich weiß jetzt zwar auch nicht, ob ein Best Of wirklich nötig gewesen wäre, aber dennoch mag ich die Musik und den Stil der Jungs ziemlich. Finde das ganze hier etwas zu sarkastisch geraten. Bei aller liebe für persönliche Meinung in einer Rezension: Was ist denn jetzt genau gut und was ist schlecht an der Platte? Alles nur blöd? Vor allem von den neuen Liedern kann ich mir durch die Review jetzt nicht wirklich ein Bild machen... Naja aber Meinung ist Meinung, ne?
@laut.de (« Für "What A Catch, Donnie" (auch aus "Folie A Deux") lieh man sich teilweise labelintern Stimmen von Elvis Costello, Travis McCoy (Gym Class Heroes), Brendon Urie (Panic At The Disco), William Beckett (The Academy Is…) und anderen. »):
seit wann ist Costello bei Decaydance? o.O
Das sagt wohl alles über die Qualität der Rezension...*hust*
Vor Weihnachten bringt doch jede Band i-wie ein Best Of raus, nur muss das bei FOB natürlich direkt kritisiert werden...