laut.de-Kritik

Soloversuch des Fear Factory-Keyboarders.

Review von

Ein wenig stehe ich jetzt vor einem Rätsel. Irgendwie scheinen Künstler wie John Bechdel und Burton C. Bell nur richtig zu funktionieren, wenn sie im Verbund einer starken Band agieren. Den Schrott, den Bell vor kurzem mit Ascension Of The Watcher verbrochen hat, konnte man ja keine zwei Songs lang anhören, aber auch Bechdel liefert mit False Icons keinen Geniestreich ab.

Okay, besser als der Bockmist des Fear Factory-Sängers in "God Complex" ist es allemal, doch auch der Keyboarder von Bands wie Ministry, Killing Joke oder eben Fear Factory bekleckert sich auf seinem Solo-Exkurs nur bedingt mit Ruhm. Sein heiserer Gesang erinnert dabei nicht selten an Peter Tägtgren von Pain, was vor allem bei "The Wheel" auffällt, das im Refrain eindeutig was von Ministry bekommt.

Dass die großen Vorbilder von Herrn Bechdel auf Namen wie Nine Inch Nails oder Nitzer Ebb hören, lässt sich kaum verheimlichen und Sachen wie "Transform" oder "Recover" sind auch ohne Frage gut für die Tanztempel geeignet. Allerdings erreichen False Icons nie die Qualität der Vorbilder, dazu sind sie einfach nicht konsequent genug.

Ein tonnenschweres Gitarrenriff wie das in "Lead The Way" hätte weit effektiver ausgenutzt werden müssen. Anstatt einen richtigen Industrial-Koloss zu kreieren, klingt der Song viel zu nett. Mit "Mystified" steht eine sehr relaxte Nummer mit einer ganz coolen Basslinie auf der Habenseite, doch auch der Titeltrack müsste den Gitarren mehr Raum lassen.

False Icons liefern alles in allem nur ein paar ordentliche Ansätze, die leider weder innovativ noch effektiv zum Einsatz kommen.

Trackliste

  1. 1. Decay
  2. 2. Tranquilizer
  3. 3. The Wheel
  4. 4. Transform
  5. 5. Mystified
  6. 6. Lead The Way
  7. 7. False Icons
  8. 8. Deterioration
  9. 9. Recover
  10. 10. Defective
  11. 11. Into The Emptiness

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