laut.de-Kritik
Die Strandparty-Stimmung gerät auf CD etwas unter die Räder.
Review von Daniel StraubDer Schnee beginnt zu schmelzen und wo eben noch winterliche Ödnis herrschte, beginnen schon bald die ersten zarten Pflanzen zu sprießen. Vorfreude auf die warme Jahreszeit zeigt sich allenthalben. Während unsereins sich nach den sonnigen Tagen sehnt, die da noch kommen können, lässt Fatboy Slim Erinnerungen an eine laue Sommernacht im vergangenen Jahr wach werden. "Live On Brighton Beach" wurde letztes Jahr aufgenommen, als Norman Cook aka Fatboy Slim in seiner Heimatstadt hinter den Plattentellern stand und 40.000 Tanzwütige mit seinen Beats kräftig in den Hintern trat.
Für diejenigen, die dort am Strand tanzten, ist die CD als musikalische Momentaufnahme sicherlich unverzichtbar, des Erinnerungswertes wegen. Fällt der jedoch weg, so bleibt der "Best Gig Of My Life", wie der Fatboy später meinte, erstaunlich blass. Die Partystimmung von Menschen und Musik ist irgendwo auf dem Weg vom Live-Mitschnitt zur fertigen CD unter die Räder gekommen.
Nur ansatzweise ist noch etwas von der Energie zu spüren, die über das stadionartige Halbrund hinwegzog, als Norman Cook die Plattenteller drehte. Cool ist, wenn er die Tracks mit "Fatboy Slim Is Fucking In Heaven"-Samples wieder anschiebt und die Menge ihrem Oberpriester dabei mit wildem Geschrei huldigt. Der größte Moment von "Live On Brighton Beach" ist gekommen, wenn er die Vocals seines Tracks "Sunset (Bird Of Prey)" und die schleppenden Beats von Leftfields "Phat Planet" übereinanderlegt. Das hat Klasse.
Leider sind die guten Momente auf "Live On Brighton Beach" zu rar gestreut, um dauerhaft zu begeistern. Für eingefleischte Fatboy Slim-Fans ist das sicherlich kein Argument. Allen anderen sei eine Hörprobe nahegelegt.
Noch keine Kommentare