laut.de-Kritik
Eines der besten EBM/Industrial-Alben des Jahres.
Review von Michael EdeleNach langer Abstinenz meldet sich Ian Ross, seines Zeichens Sänger und kreativer Kopf des Duos Flesh Field, mit einer neuen Dame an seiner Seite zurück. Doch nicht nur der weibliche Gesang hat sich gewandelt, das ganze musikalische Konzept von Flesh Field ist ein anderes.
Mit dem ziemlich heftigen Opener "Uprising" darf Wendy sich zunächst noch sanft und zerbrechlich in einer musikalischen Umgebung aus harten Loops, lauten Samples und einer schwer verzerrten Gitarre zeigen. Schon auf dem Vorgänger hat Ian gezeigt, dass er nicht nur von Komponisten der Filmmusik beeinflusst ist, sondern ähnliche Klänge auch sehr geschickt in seine Songs mit einbauen kann, was er auf "Strain" immer wieder deutlich macht.
So beginnt "Haven" als perfekter Soundtrack zum Kopfkino, der sich von der Strophe bis zum Chorus zu einem Tanzflächenfüller par excellence steigert und nur während orchestralen Passagen kurz Zeit zum Luft holen lässt. Ähnlich geht der Mann auch bei "Recoil" oder "Voice Of Dissent" vor, doch bedaure ich etwas, dass es Ian vermeidet, orchestrale Parts, verzerrte Gitarren und harte Loops wirklich miteinander zu vermischen. Sie bauen zwar aufeinander auf, finden aber zu selten gleichzeitig statt.
"Reflect Your Enemy" eröffnet mit bombastischen Chören und zeigt Wendy von einer wesentlich weniger sanften Seite. Es scheint, als würde die Schlampe gerne mal aus der Dame ausbrechen, und das macht sie im Laufe der CD noch des öfteren. Zwar könnte sie für meinen Geschmack ihre Vocals stellenweise noch etwas derber gestalten, aber wir wollen nicht kleinlich sein. Obwohl die Beatzahl im niedrigeren Bereich bleibt, sorgen Gitarre und Loops auch hier für ein gehöriges Maß an Härte.
Noch einen Gang schält Ian mit "The Eucharist" zurück und zeigt uns, was Trent Reznor früher mit einer Gitarre anstellen konnte. Da schlägt mein Metal-Herz natürlich gleich mal höher, was sich auch beim brettharten Industrial-Kracher "Seethe" oder dem nicht weniger geilen "Amoeba" wiederholt.
Das über siebenminütige "This Broken Dream" beendet eines der besten EBM/Industrial-Alben diesen Jahres. Wer auf die härteren Töne des Genres steht und bei Nine Inch Nails nicht die Füße ruhig halten kann, der kommt an "Strain" nicht vorbei.
7 Kommentare
Hm.
Ich hör's grad. Oh, da klingt grad ne Stelle nach irgendwas von NIN's "Broken"-EP. Aber die Musik ist wesentlich technoider. Teilweise schon an aktuelle Schrechno-Mucke erinnernd. Nur Teilweise. Der Rest ist bisher mal ziemlich geil. Sandy, schon reingehört?
Hullu ?
Uh
Nee, sagt mir auch gar nix. Aber ich werd mal reinhören, danke
Uh, scheisse
Das Foto hättest du nicht posten sollen, bin mir nicht sicher ob ichs jetzt noch hören will
Doch, das würd ich schon noch empfehlen. Auf LAUT gibt's ja auch ein Review, das trifft's meiner Meinung nach ganz gut. Lieder wie "Beneath Contempt" oder "Recoil" sind wirklich mehr als hörenswert. (und ich kenn das Album ja auch erst seit vorgestern).
Kritikpunkte gibt's schon... Mich stören zum Beispiel die teilweise auftretenden Nullachtfuffzehn-Riffs und Scooter-ähnliche Synthie-Melodien... Aber die sind, glücklicherweise, stark in der Minderheit.
Da gibt's noch mehr Fotos:
Beinbekleidung... (http://www.flesh-field.com/website/photosa…)
Ohne Kommentar (http://www.flesh-field.com/website/photosa…)
Wääh, das Lied grad ("The Collapse") tönt aber ordentlich müllig. Klingt nach schlechtem Trance.
OK, ein Lied zum skippen. Ist ja noch nicht so schlimm.