laut.de-Kritik
Von Frauen, vom Leben, vom Verlieren und vom Scheißegal.
Review von Mathias Möller"Let's begin in the beginning / We're lovers and we're losers / We're heroes and we're pioneers / We're beggars and we're choosers." So herrlich kann ein Longplayer beginnen. Frank Turner, selbsterklärter Folkpunker, hat sein letztjähriges Album "Love, Ire & Song" jetzt endlich auch auf dem deutschen Markt veröffentlicht.
Mit zitiertem Opener schwingt sich der Ex-Fronter von Million Dead in einer wunderschönen Nummer in ungeahnte Höhen. Sie hören: ein Pop-Folk-Album mit einer Prise Punk, die Zutaten sind vom Allerfeinsten.
In diesen ungeahnten Höhen verweilt Turner. Er atmet britischen Folk in der Tradition eines Billy Bragg mit dem Punk der Angelic Upstarts, mit einem Schuss Shuffle und Shanty und allerlei Traditionsreichem, ohne auch nur eine Sekunde altbacken zu klingen.
Zeitlos ist "Love, Ire & Song" im besten Sinne, die Stücke mit einer charmanten, rauen Patina überzogen. Eigentlich hört es sich an, als würde Turner mit seinen Musikerfreunden (und dazu zählen auch Fidler und Pianisten) in der Ecke eines Londoner Pubs singen und fast unbeachtet vor sich hin musizieren.
So singt er von Frauen, vom Leben, vom Verlieren und vom Scheißegal, dass es einem das Herz wärmt. Viele ehemalige Punker oder Hardcorer haben sich als Folker wiedererfunden. Selten hat es so sinnvoll geklungen wie bei Frank Turner.
Da passt es, dass er völlig unironisch gesteht: "Punk Rock didn't live up to what I expected it to be." Er beherrscht die Klaviatur der großen und kleinen Gefühle, hat den Blues genauso, wie er Bierseligkeit versprüht.
Eigentlich ist es keine Musik, um im Sommer im Park zu sitzen. "Love, Ire & Song" birgt zwölf Stücke für den Herbst, in dem man selig an den vergangenen Sommer zurückdenkt und sich auf den nächsten freut.
Das Tollste: Im Herbst soll schon der Nachfolger zum eigentlich im letzten Jahr schon erschienenen Album kommen. Dann geht Frank Turner mit The Gaslight Anthem auf Tour. Auch das passt.
8 Kommentare
ein "zauberhaft" aus der kopfnickerecke.
gitarrenmusik ist manchmal gar nicht so böse.
Hehe. Das druck ich mir aus und rahm es ein.
Macht sehr nette Musik der Moo. Sollte ich mal über ne Anschaffung nachdenken.
sehr schönes Album. Der Opener ist ja mal echt ein Übersong
ha! der ist toll. hat mir meinen frühling versüßt. kann ich nur empfehlen!
ganz großartig, der typ. ein paar brauchbare live-mp3s einiger dutzend songs kann man auch von seiner fanseite runterladen: http://www.loadblog.de/video-musik/frank-t…