laut.de-Kritik
Noch mal von vorn: Broken-Beats-Noise-Tribal-Ambient.
Review von Matthias MantheMeinung zur Disposition: Ob vorliegendes Album nun als spektakulär oder wenig überraschend gebrandet wird, hängt selten so brutal vom eigenen Wissensstand ab wie hier. 94,7 Prozent von "Tarot Sport" gehen nämlich reibungslos als Reprise des letztjährigen Debüts "Street Horrrsing" durch.
Wieder bollern Benjamin John Power und Andrew Hung aus Bristol ihr sexy Aerosol aus soliden Technokicks und zerstäubten Gitarren-Rückkopplungen in den Orbit, wieder darf man dafür Wortketten bilden wie Broken-Beats-Noise-Tribal-Ambient, und wieder gibts dazu eine hübsche Luftaufnahme mit abstrakten geometrischen Formen. Der Kenner des Erstlings wird hieran also allerhöchster Wahrscheinlichkeit seine Freude haben, ohne dieser Experimentalmusik allerdings eine spürbare Weiterentwicklung attestieren zu können.
Die einzige halbwegs erwähnenswerte Neuerung unter "Screamadelica"-Produzent Andrew Weatherall ist der Verzicht auf die verzerrten Hardcore-Schreie, die zuletzt immer wieder durch das lärmende Dickicht diffundierten. Damit geht den Fuck Buttons ein wenig die existenzialistische Komponente ab. Ein Verlust, den sie durch einen verstärkten Fokus auf die postrockige Minimal-Melodiösität des 2008er-Hits "Bright Tomorrow" aufzufangen bemüht sind.
Einen Tick heller gestimmt klingt das im Endergebnis. Ob solch handzahmen Modifikationen - von Veränderungen mag ich beim besten Willen nicht sprechen - für den dritten Langspieler noch genügen werden? Vertagen wir das Urteil und freuen uns mit all jenen, die dieser nach wie vor imposanten Ambient-Noise-Wand erstmals gegenüberstehen.
24 Kommentare
Kommt am 12. Oktober auf ATP.
Hier (http://pitchfork.com/news/36063-premiere-f…) schon ein kleiner Vorgeschmack.
oh cool.
wobei "surf solar" nur ok ist.
Das ist auch nur ein dreiminütiger Ausschnitt davon. Die Albumversion soll wohl 10 Minuten dauern. Das was man hört gefällt mir aber schon ziemlich gut.
Hits sind doch da. "The Lisbon Maru", "Olympians". Die werden langsam richtig groß.
seh' ich genauso.
hm...also die review ist meiner meinung nach etwas forsch ausgefallen. da heißt es dann "keine entwicklung" und bla.
sehe zwar auch, bis auf die fehlenden vocals, keine größeren änderungen, ansonsten ist "tarot sport" aber zumindest auf demselben niveau wie der vorgänger.
gibt jetzt auch ne review bei pf (http://pitchfork.com/reviews/albums/13617-…). sogar bessere wertung als der vorgänger. völlig zurecht.
was ist nur in manthe gefahren?