laut.de-Kritik

Rocken drauf los und machen einen auf eitel Sonnenschein.

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So so, der Glam Rock-Szene von L.A. fühlt man sich also zugehörig, und das von Schweden aus. Na wenn's denn sein soll. Den Look haben sie sich von der Szene definitiv abgeschaut, und auch in Sachen Ego können sie wahrscheinlich mit den meisten Haarspraydosen-Vernichtern mithalten, aber das macht ja noch kein gutes Album.

Für Aufsehen kann man damit aber schon mal sorgen. Optische und akustische Verbrechen aus den 70/80ern scheinen ja in letzter Zeit geadelt zu werden, wie nicht zuletzt The Darkness gezeigt haben. Meine Meinung läuft mit der von Kollege Möller nicht ganz konform, da mir das Gejaule von Darkness-Sänger Justin Hawkins höchstens die Eier implodieren lässt.

Von solchen Sachen lassen Gemini Five zum Glück die Finger, sie rocken meist einfach drauf los und machen einen auf eitel Sonnenschein. Dabei gehen sie aber zumindest für meinen Geschmack etwas zu glatt zur Sache, anstatt wie Kollegen von den Maryslim oder Psychopunch richtig dreckig zu rollen. Vielmehr bedienen sie sich, stellenweise sogar recht schamlos, bei Bands wie Mötley Crüe, Poison oder Bon Jovi.

"Babylon Rockets" ist eine ganz gefällige Scheibe geworden und für Fans des Genres sicher eine feine Sache, wurden sie in den letzten Jahren doch nicht gerade mit anständigen Veröffentlichungen verwöhnt. Für meinen Geschmack klingt das einfach zu belanglos, um für Aufsehen zu sorgen, daran ändern auch die leicht punkigen Tendenzen in Songs wie "TwentyFourSeven" oder "Automaticool" und Sänger Tin Cups durchaus gute Stimme nicht viel. "Chemicals Between Us" ist wenig mehr als die zwingend notwendige, typische Ballade, und das Dead Or Alive Cover "You Spin Me Round (Like A Record)" hab ich von Secret Discovery auch schon deutlich besser gehört.

Alles in allem bin ich also schwer geneigt, das Debütalbum von Gemini Five als unterhaltsam, aber belanglos abzutun, daran ändert auch das im Manga-Stil gezeichnete Cover nicht viel. Ich gebe aber zu bedenken, dass das bei Sonnenschein und im Cabrio schon wieder ganz anders aussehen kann.

Trackliste

  1. 1. Babylon Rockets
  2. 2. TwentyFourSeven
  3. 3. You Spin Me Round (Like A Record)
  4. 4. Myself Esteem
  5. 5. Get It Off
  6. 6. Hardcore
  7. 7. Poison Envy
  8. 8. Automaticool
  9. 9. Chenicals Between Us
  10. 10. Hitchin' A Ride
  11. 11. Neon Kicks
  12. 12. Suicide Tuesday

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