laut.de-Kritik
Sommer, Sonne, Synthies.
Review von Daniel StraubIm Modegeschäft kennt man das: Halbjährlich werden die Kollektionen für die neue Saison vorgestellt. Kein Wunder also, wenn das Pariser Musik- und seit einiger Zeit auch Modelabel jetzt die Marketing-Strategien aus dem einen Bereich auf den anderen überträgt und mit "Kitsuné Soleil Mix" eine CD für die Sommermonate veröffentlicht. Das DJ-Set fällt mit Musikern wie beziehungsweise Remixen von Charlotte Gainsbourg, Adamski, The Rapture, Felix Da Housecat und M83 durchgängig sehr synthielastig und natürlich tanzbar aus.
Die Auswahl der Tracks und das Einspielen des Sets besorgten die beiden Kitsuné-Haus-DJs Jerry Bouthier und Gildas Loaec. Beide sind in der Vergangenheit bereits vielfach als Discjockeys auf Kitsuné in Erscheinung getreten. Bouthier spielte beispielsweise die beiden Compilations "Kitsuné X Ponystep" und "Kitsuné Boombox" ein, auf denen sich seine Vorliebe für Electro und House deutlich heraushören lässt. Kitsuné-Macher Gildas Loaec stand bislang entweder mit seinem Co-Macher Masaya Kuroki oder André Saraiva am Mixer. Mit dem "Kitsuné Soleil Mix" treffen Bouthier und Loaec erstmals aufeinander.
Verbindendes Element dürfte da die Liebe zu Synthiepop und House sein. Denn auch der Kitsuné-Chef ist ein erklärter Freund tanzbarer Grooves. Kein Wunder schließlich hat er einen guten Teil seines Lebens damit zugebracht, die französischen Electro-Stadionrocker von Daft Punk zu managen, bevor er sich entschloss, mit Kitsuné sein eigenes Label zu gründen, und dort Acts wie Fischerspooner, Digitalism und La Roux herausgebracht hat.
In einem ähnlichen Fahrwasser bewegt sich auch der aktuelle "Kitsuné Soleil Mix". Durch die Bank luftig und leicht, manchmal mit einen Hang zu italienischem Disco-Schmalz bieten die insgesamt 20 Tracks einen soliden Tanz-Mix. Die große Dancefloor-Euphorie bleibt allerdings aus. Dafür scheint es Gildas & Jerry im Sommer doch ein wenig zu heiß zu sein. Sie setzen stattdessen auf soliden Electro-House, der ordentlich vor sich hingroovt. Wirklich herausragende Tracks hat die Compilation trotz der bereits erwähnten Künstlern und vielversprechenden Produzenten wie Trentemöller und Tensnake, die als Remixer mit von der Partie sind, leider nicht zu bieten.
Aber keine Sorge, der nächste Sommer kommt bestimmt und der nächste "Kitsuné Soleil Mix" auch.
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