laut.de-Kritik
Die Schweden nehmen DIY ernst - das hört man der Scheibe an.
Review von Michael EdeleMit "As Rapture Comes" haben sich Grave vor zwei Jahren bei Century Media verabschiedet und haben nun bei Regain Records eine neue Heimat gefunden. Dort wollten die Herren nun alles in die eigene Hand nehmen und haben sich entsprechend selbst um die Produktion und den Mix des Album gekümmert. Dummerweise hört man das der Scheibe auch an.
Kein Problem, wenn man sich als Band gegen getriggerte Drums entscheidet. Vor allem nicht, wenn man einen Kerl wie Ronnie Bergerståhl hinter der Schießbude sitzen hat. dennoch kann man einen Drumsound so hinbekommen, dass er nicht klingt wie auf ein paar Omo-Schachteln eingetrümmert. Das mag zwar zum Old School-Feeling der Scheibe beitragen, doch heutzutage erwartet man doch anderes von einer Band. Zumal der Gitarrensound zwar ebenfalls recht rau und dreckig klingt, aber keinesfalls verwaschen oder drucklos.
Ansonsten gibt es zum 20-jährigen Jubiläum schlicht und ergreifend genau das, was man von Grave erwartet. Typischen Schwedentod, der ohne viele Breaks auskommt und direkt auf den Punkt gespielt wird. Im Gegensatz zum Vorgänger verzichten sie vollkommen auf Blastbeats, was aber nicht heißen soll, dass Songs wie "Fallen (Angel Son)", "Stained By Hate" oder "Bloodpath" das Tempo nicht mal ordentlich anziehen würden. Fette Grooves wie im gerade genannten "Stained By Hate" sind zwar genauso vertreten, doch im Endeffekt zischen die Sachen wenig später schon wieder kräftig ab.
Überhaupt wird man das Gefühl nicht los, dass sich die Schweden nach der gemeinsamen Tour mit Dismember, Unleashed und Entombed mal wieder die alten Scheiben vorgenommen haben. Das Feeling von "Dominion VIII" geht doch schwer in die Richtung der ersten beiden Scheiben. Ein kleiner Ausbrecher steht mit "8th Dominion" am Schluss, dass nicht nur groovt wie Sau, sondern auch ein paar sehr coole Leads hat. Im Großen und Ganzen bekommt man von Grave aber genau das, was man erwartet. Es rennt ja auch keiner los, holt sich die neue Unleashed und erwartet komplexe Tanzmusik.
1 Kommentar
Absolut geile Platte, ich kann die Kritik am Sound so nicht nachvollziehen. Und selbst wenn, würde mich das in diesem Fall nicht stören.
Ansonsten stimme ich der Rezension zu, ich meine auch, die beiden letzten Touren hätten der Kapelle sehr gut getan.
Von mir 'ne glatte 5