laut.de-Kritik
Stilwechsel der Chill-Out-Götter: Ab jetzt wird gerockt!
Review von Florian SchadeSchon wieder ein GA-Album? So kurz nach dem letzten? Kaum haben wir "Goodbye Country" zurück ins Jewel Case gepackt, liegt auch schon die "Lovebox" vor uns. Tom Findlay und Andy Cato aka Groove Armada befinden sich im Arbeitsrausch und haben es wohl endgültig satt, mit dem Marketing-Label 'Chill Out' bedacht zu werden. Denn eins kann man vorweg nehmen: Die "Lovebox" rockt gewaltig!
Zum Glück ist der Opener "Purple Haze" dann aber doch keine Coverversion von Hendrix' Klassiker. Trotzdem werden wir von einem gigantischen Gitarrenriff beglückt, das bereits ahnen lässt wohin der Weg gehen soll: Party all the way!
Nappy Roots rappt wie verrückt, EmCee Red Rat ist auch wieder mit von der Partie und beschert uns auf "Final Shakedown" richtig dreckigen Ragga-House-Muffin, der da anfängt, wo "Super Stylin" einst aufgehört hat. Ein weiterer Dancefloor-Filler ist "Easy" mit Sunshine Anderson, die dem kalten Housebeat mit ihren warmen Vocals kräftig einheizt. Und haben wir da richtig gehört? Ja, tatsächlich: Neneh Cherry beruhigt "Think Twice" mit ihrer einzigartig souligen Stimme und swingt zudem als Backgroundsängerin im funkigen "Groove Is On" mit.
Vom psychedelischen Soul bis hin zum euphorischen Ska, rast die "Lovebox" über uns hinweg wie ein ruderloses Speedboat. Wenn man sich die ausgedehnten Tour-Aktivitäten der Herren Findlay und Cato im letzten Jahr vor Augen ruft, scheint es sehr wahrscheinlich, dass große Teile der "Lovebox" mit den Nachtclubs vor Augen geschrieben wurden. Viele Upbeat-Nummern und Feelgood-Vibes unterstreichen diesen Verdacht.
Was man auch immer über den Stilwechsel der Chill-Out-Götter denken mag: Groove Armada machen in beiden Gewändern eine überzeugende Figur.
Noch keine Kommentare