laut.de-Kritik

Markenzeichen: fluffiger House und sexuell aufgeladene Lyrics.

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Es ist ja grad Fußball-WM. Warum sein neues Album also nicht nach einem WM-Gastgeberland benennen? Was sonst die isländische House-Band Gus Gus dazu bewogen haben könnte, ihr neues Album "Mexico" zu benennen, bleibt so rätselhaft, wie ihr Bühnenoutfit 2004 inklusive der aufmerksamkeitsstarken Ananas-Schlafanzughose von President Bongo.

Weniger rätselhaft als das Bühnenoutfit von vor zehn Jahren und der Titel ihres neuen Albums, sind gleichwohl die neun Tracks. Die bedienen ziemlich genau die Erwartungshaltung, die man als Kenner eines guten Teils der knapp 15-jährigen Gus Gus-Geschichte mitbringt. Die Isländer unterhalten mit einer guten Stunde locker fluffigem House.

Der kommt auf "Mexico" sehr souverän und routiniert daher. Konkret heißt das: Schöne Sounds, die sich durch ihren Hang zu Melodie und Synth-Pop auszeichnen. Außerdem: Lockere, kalkuliert wirkende Grooves und dazu gibts natürlich reichlich sexuell aufgeladene Lyrics, die sich mittlerweile zu einem Markenzeichen von Gus Gus entwickelt haben.

"Crossfade" und "Obnoxiously Sexual" heißen die beiden ersten Stücke, die man beim Kölner Kompakt Label, bei dem Gus Gus seit einigen Jahren im Artistroster zu finden sind, ausgekoppelte. Außerdem packte man für Remixe neben Kompakt-Chef Michael Mayer noch Maceo Plex alias Maetrik und den Stuttgarter Newcomer Konstantin Siebod drauf.

Mit "Mexico" bestellen Gus Gus ihr Feld wieder qualitativ hochwertig. Da lässt sich den Isländern nichts vorwerfen. Dennoch hat man in manchen Momenten den Eindruck als würden sie mittlerweile zu formelhaft arbeiten. Dabei war ja eine der Stärken von Gus Gus stets auch ihre Unberechenbarkeit - siehe Ananashose. Der Nachfolger zu "Mexico" wird zeigen, ob es Gus Gus schaffen, ihrer Musik wieder etwas mehr Leben einzuhauchen.

Trackliste

  1. 1. Obnoxiously Sexual
  2. 2. Another Life
  3. 3. Sustain
  4. 4. Crossfade
  5. 5. Airwaves
  6. 6. God-Application
  7. 7. This Is Not The First Time
  8. 8. Mexico
  9. 9. This Is What You Get When You Mess With Love

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2 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 10 Jahren

    Klingt nicht so begeistert. Die Vorab-Tracks fand ich auch eher schwach. Schade, denn die Arabian Horse lief mir richtig gut rein.

  • Vor 10 Jahren

    Zwar nicht ganz so gut wie manche Übertracks von Arabian Horse, aber verdammt gutes Synth-Pop Album für den Sommer. Man muss jedoch sagen, dass sie sich noch mehr dem Kitsch genähert haben, jedoch ohne die Grenze zu überschreiten und ohne einer dieser fürchterlichen Euro-Dance Acts zu werden. Erinnert mich an das letzte Hot Chip Album, wo dieser Drahtseilakt auch gelungen ist.