laut.de-Kritik
Sanfter Riese mit großem Herzen.
Review von Artur SchulzIsrael "IZ" Kamakawiwo'Ole hat das Pech, dass ihm große Aufmerksamkeit erst nach seinem Tod zuteil wird. "Somewhere Over The Rainbow - The Best Of" bietet einen kleinen, aber neugierig machenden Einblick in das Schaffen des 1997 verstorbenen Musikers.
Umrahmt wird das Album mit den separaten Fassungen der Classics "Over The Rainbow" und "What A Wonderful World", die als Mix veröffentlicht IZ' globalen Siegeszug einleiteten. Der Erfolg der Single liegt in ihrer stimmigen Schlichtheit begründet. Begleitet von einer Ukulele, ringt Israel den beiden Songs mit samtiger, gefühlvoller Stimme neue Nuancen ab.
In "Hawai'i '78" thematisiert der Sänger seine Heimat. Als Eingeborener war ihm - nach US-amerikanischer Besiedelung und Assimilation - Pflege und Gedenken an die Kultur der Ureinwohner stets zentrales Anliegen. In Englisch und Hawaiianisch gesungen, bringt IZ seine Empfindungen klar zum Ausdruck: "Cry for the people / cry for the land / that was taken away".
Neben den Eigenkompositionen beinhaltet "The Best Of ..." weitere interessante Cover-Versionen. Besonders Bette Midlers "Wind Beneath My Wings" besticht mit der besonderen Kamakawiwo'Ole-Note.
Harte und aggressive Klänge finden sich nicht. IZ' musikalische Sichtweise auf die Welt transportiert eine versöhnliche Botschaft, umrahmt von weich und anschmiegsam gestalteten Klängen.
Haiwaiianischer Trommeln in einem Pop-Umfeld bieten ungewöhnliche Hör-Erlebnisse. Nicht zuletzt auch dank der Sprach-Phonetik, etwa in Songs wie "La Pua U'i". Israel bietet einzigartige Vermengungen ursprünglichen Liedguts mit Elementen des Pop. Auffallend dabei trotz viel Lebensfreude: es finden sich stets wehmütig-melancholische Elemente in den Tracks. Kamakawiwo'Ole weckt das Bild eines sanften Riesen mit großem Herzen.
5 Kommentare
War ja klar, dass da jetzt noch ein Best-Of kommt. Wird wieder fröhlich gemolken, die Cash Cow.
Kein "Kaleohano"? Kein "Henehene Kou 'Aka"? Kein "E Ala ?"? Kein "Margarita"?
Das ist kein Best Of.
Gruß
Skywise
Dass der mit den dicken Wurstfingern überhaupt Ukulele spielen konnte...
Man erkennt es kaum, aber er hat immer Konzertgitarre gespielt!
@Dragnet (« Man erkennt es kaum, aber er hat immer Konzertgitarre gespielt! »):