laut.de-Kritik
Ein unbeschwert aufheiterndes Sommeralbum.
Review von Simon LangemannWer via Albumtitel erklärt, er wolle den "New International Sound Of Hedonism" erschaffen, legt die Messlatte gleich hoch an. Doch standesgemäß verbergen sich hinter dem genialen Etikett vierzehn meist tanzbare wie auch inhaltlich mitreißende Songs. Nur selten transportierte jemand unbeschwerte Bierseligkeit so glaubhaft, wie die Amis aus Amsterdam.
Eine Tatsache, die man zum wesentlichen Teil dem Jaya The Cat-Markenzeichen Nr. 1 verdankt: Geoff Lagadec. Der aus Boston stammende Sänger und Gitarrist verleiht den Songs nicht nur unwiderstehliche Kredibilität, sondern auch soundtechnisch ein raues, zentrales Wiedererkennungsmerkmal.
All der Whiskey, all die Kippen und Joints der letzten Jahre schwingen in jeder einzelnen Note mit, die er mit seinem heiser verrauchten und zugleich kraftvollen Organ ansteuert. Vollkommen abgelebt aber trotzdem immer obenauf präsentiert sich der Frontmann. Die simple Erklärung: "When things get fucked up, that's when I'm happiest!" ("Fake Carreras")
Ebenso stimmig gestaltet sich mittlerweile die fett produzierte Punk-Reggae-Ska-Mixtur, die Lagadec, David 'The Germ' Germain (Drummer und ebenfalls Exil-Amerikaner) sowie die zwei Holländer Jordi Nieuwenburg (Gitarre, Vocals) und Jan Jaap Onverwagt (Keyboard, Bass, Vocals) servieren. Zwischen Manu Chao, The Clash, Bob Marley und NoFX haben Jaya The Cat spätestens mit dem vorliegenden vierten Studioalbum zu ihrem ganz eigenen Stil gefunden.
Feierlaune kommt nach dem energischen Opener "Rebel Sound" beim Midtempo-Reggae-Tune "Late Night Sonic Insurrection" auf. "When everyone is just going to work, we're only going to bed", bringt Geoff seinen hedonistischen Lebensstil überspitzt auf den Punkt. Deutlich punklastiger prescht die Vorabsingle "Here Come The Drums" nach vorne und begeistert mit herrlich schepperndem Garagensound und Ohrwurmriff.
Bei "Put A Boombox On My Grave" klingt nicht nur der Songtitel amüsant. Die eingängige Nummer wartet mit entspannten Bläsersätzen und The King Blues-Frontmann Itch Fox auf. Beim abschließenden "Thank You" zeigt die Band ihre leicht melancholische Seite, wirkt dabei aber keinen Deut weniger ehrlich.
"The New International Sound Of Hedonism" birgt exakt, was der Titel verspricht, nämlich ein unbeschwert aufheiterndes Sommeralbum. "This Could All Go Horribly Wrong", wissen zwar auch Jaya The Cat. Jegliche Zweifel überstrahlt aber stets ihr ungebrochener Spaß am Leben - und das ist auch gut so. "Cause when life gives me lemons, I make gin and tonics."
4 Kommentare
schön dass die hier bewertet werden
fuckin awesome
was ist denn mit der Kommentar-Funktion los? Bitte fixen!
so macht das kein Spaß mehr, immer Anonymous