laut.de-Kritik

Hinter den Kulissen ist es leider - stinklangweilig.

Review von

Ja okay, über den Namen kann man sich streiten, der klingt nach Meerschwein oder Pornostar. Aber was soll man auch machen, wenn der Vater Uwe Ochsenknecht heißt und seine Söhne bereits in der Wiege namentlich Celebrity-tauglich formt? Genau, ein Star werden.

Genau das macht das gehypte Pop-Phänomen Jimi Blue auch nicht schlecht: hübsch, trendy und cool ist er, seine "Wilden Kerle"-Filmhits können sich sehen lassen, und er füllt ganze Monatsmagazine. Sein Englisch klingt ziemlich mies und ziemlich deutsch, aber was solls, darüber kann man großzügig hinweg blicken.

Jimi will ja vor allem die Teens beglücken, und das tut er, aber hallo, er hat fast alles richtig gemacht. Alles, außer dieser Dvd. Die ist eine bodenlose Frechheit.

"Mission Blue: Behind The Scenes" eignet sich hervorragend als Illustration der grundlegenden Wirtschaftstheorie: Mit minimalem Aufwand maximalen Gewinn produzieren. Man nehme das hoch populäre Justin Timberlake-Wannabe Jimi Blue, schneide ein überlanges Interview unbearbeitet in vier Teile und mixe 100 Kinderfotos darunter.

Nun nur noch ein paar Fernsehauftritte einbetten und Mama und Papa jeweils einen Kommentar abgeben lassen - fertig ist das audiovisuelle Grauen. Eigentlich scheint es undenkbar, dass eine weit über einstündige DVD mit so wenig Inhalt ausgestattet sein kann. Doch es ist möglich: Jimi Blue sitzt in seinem blauen Hoodie auf einem roten Sofa und erzählt. Von seinen Erfahrungen, seinem Leben, dem was war, dem was kommen könnte ...

Währenddessen schwappen erste Fremdschamwellen auf den Zuschauer zu. Denn die Wahrheit ist, dass Jimi bisher leider zu wenig in seinem Leben erlebt hat, um Geschichten zu erzählen. Und zu wenig Erfahrung hat, um dennoch zu unterhalten.

Seine Anekdoten reichen von kindlichen Schminksessions bis zum brüderlichem Streit ("Ey, warum hast du meine Hose an?"). Ochsenknecht Junior weigert sich vehement, Sätze mit irgendeinem Inhalt zu formulieren - das nennt sich dann wohl anti-content.

Am Schluss noch ein kleines Highlight: Jimi beantwortet 50 Fan-Fragen! 50! 50 Fragen lang diese Spannungswüste zu ertragen, ist wirklich starker Tobak. Das Interesse gilt - wie abzusehen war - vor allem Jimis Liebesleben, reicht jedoch auch bis zu Fragen wie "Wenn du dein Leben noch mal leben könntest, würdest du etwas anders machen?". Letzteres beantwortet Jimi professionell mit "Nein", anstatt aufzuspringen und zu schreien: "Mann, ich bin gerade mal 16!! Rafft das außer mit denn keiner hier?!"

Dem 16-Jährigen kann man für dieses Promo-Produkt am wenigsten einen Vorwurf machen. Fluchte die Rezensentin bis zur Mitte der DVD noch, womit sie das verdient habe, und weinte der Fan ein paar Tränen ob der Belanglosigkeit, stellt sich im weiteren Verlauf eine harte Erkenntnis ein: Der einzige, der hier missbraucht wird, ist Jimi Blue. Ziemlich verloren und kindlich wirkt er vor der forschenden Kamera. Vermutlich weiß er selbst nicht, was er in solch einem mageren Produkt verloren hat.

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Jimi Blue

Eigentlich heißt er ja Jimi Blue Ochsenknecht. Für seine Musikerkarriere lässt er den Namen des Papas, Uwe Ochsenknecht, allerdings beiseite. Das …

42 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    >>Ja okay, über den Namen kann man sich streiten<<

    Ähm, bitte?
    Fakt ist:
    - der Name ist scheiße
    - die Musik ist scheiße
    - Die Filme sind scheiße
    - Die Fresse ist scheiße
    - das Kind ist scheiße
    - Sein Vater war schon scheisse

    Ergo: Scheisse!

  • Vor 15 Jahren

    Hahahahaha, die heißen Wilson Gonzales und Jimi Blue Ochsenknecht :D
    Haha, Hallo!? Wilson Gonzales Ochsenknecht?
    so heißt man doch nicht :D

  • Vor 15 Jahren

    @Sordos (« >>Ja okay, über den Namen kann man sich streiten<<

    Ähm, bitte?
    Fakt ist:
    - der Name ist scheiße
    - die Musik ist scheiße
    - Die Filme sind scheiße
    - Die Fresse ist scheiße
    - das Kind ist scheiße
    - Sein Vater war schon scheisse

    Ergo: Scheisse! »):

    sag nichts gegen schtonk! da war er großartig...