laut.de-Kritik
Weniger ist nicht immer mehr.
Review von Joachim GaugerDa waren es nur noch drei: Gut vier Jahre nach "Volume 4" hat Joe Jackson wieder ein Album mit seiner alten Band eingespielt, nur Gitarrist Gary Sanford ist unterwegs auf der Strecke geblieben. So liegt der Fokus noch deutlicher als früher auf Jacksons energetischem Pianospiel und seiner eindringlichen Stimme, während Graham Maby am Bass und Dave Houghton am Schlagzeug neben gelegentlichen Soli vor allem Rhythmus-Arbeit leisten.
Die Reduktion aufs Wesentliche scheint Jackson auch beim Schreiben seiner Songs am Herzen gelegen zu haben: schon der Opener "Invisible Man" begnügt sich mit überaus simplen Tonfolgen in Strophe und Refrain, die sich auch noch ständig wiederholen.
Im folgenden "Too Tough" treibt Jackson das Prinzip der repetitiven Simplizität sogar noch weiter auf die Spitze, ohne dass dabei Langeweile aufkäme. Ihre Würze beziehen beide Track aus jazzigen Einsprengseln und den Dur/Moll-Harmoniewechseln, die sehr an frühe Jackson-Platten erinnern.
Bei den flotteren Songs wie etwa auch dem pumpenden "Citizen Sane", einer Abrechnung des bekennenden Rauchers mit dem aktuellen Gesundheitswahn, funktioniert das Rezept bestens. Bei Balladen wie "Wasted Time" dagegen fällt die melodische Einfalt schwerer ins Gewicht. Da kommt der "The Uptown Train" gerade recht, eine leichte Barjazz-Nummer, bei der Jacksons rechte Piano-Hand fröhlich vor sich hin improvisiert.
Auch in der Folge wechseln sich schnellere Poprock-Songs mit eher bedächtigen Titeln ab. So folgt auf das treibende "King Pleasure Time" mit "Solo (So Low)" das erste nur mit dem Klavier instrumentierte Stück, in das Joe Jackson seine klassische Bildung einfließen lässt.
Früher hießen Joe Jackson-Alben "Night And Day", "Heaven And Hell" oder "Body And Soul" - da wirkt der aktuelle Titel "Rain" doch vergleichsweise bescheiden. In Understatement übt sich auch die Musik, die trotz schöner Kompositionen und Arrangements und trotz leidenschaftlicher Interpretation mitunter ein wenig daher plätschert.
3 Kommentare
Gerne hätte man gewusst warum die Musik plätschert. Sie ist doch "gut komponiert" und "leidenschaftlich interpretiert". Mmmh?
na ja, bei 20+x alben kann man ja nun keine kracher mehr erwarten.
gibt es eigentlich 25 künstler, die dieses kunststück fertig gebracht haben ?
stones, neil young und van morrison mal ausgenommen ...
viele künstler schaffen ja keine fünf beachtenswerten alben
nette kritik ... trifft so ziemlich den kern der sache.
ich werde mir diese platte später im supersonderangebot kaufen.
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