laut.de-Kritik
Liebe, Sex und Zärtlichkeiten auf "Frenglisch".
Review von Alexander EngelenAuf der Pop-Landkarte war Kanada bis jetzt ein schwarzer Fleck, Celine Dion einmal ausgenommen. Hitgaranten, die das Pop-Genre mit Black Music-Einschlag aufpeppen, hat Kanada sowieso noch nicht hervorgebracht. Die Vertreter dieser musikalischen Melange kamen in der Vergangenheit eher aus amerikanischen Sonnenstaaten wie Florida oder Kalifornien. Doch auch der zweisprachige Nachbar der USA hat so etwas zu bieten.
Das Image des sanftmütigen Bad Boys ist bei K-Maro dank Tätowierungen und verführerischem Blick gesichert. Sein Label ist benannt nach dem größten Gangster aller Zeiten (Al Capone), doch gesäuselt wird hauptsächlich über Liebe, Sex und Zärtlichkeiten. Innovativ ist der Sänger dabei lediglich bei der Sprachwahl. So wechselt er ohne erkennbares Schema zwischen dem sanften Französisch und dem coolen Englisch. Die Teeniepresse hat hierfür natürlich gleich einen hippen Ausdruck gefunden, bei dem die Bewahrer der reinen deutschen Sprache einmal mehr nur mit den Ohren schlackern können: Frenglisch.
Die Songs von "La Good Life" köcheln dabei vorwiegend auf schwacher Flamme. "My Lady" taugt mehr schlecht als recht als dritter Teil von P.Diddys "I Need A Girl"-Reihe. Im Trend liegende Claps peppen die meisten Tracks auf. So lädt der Sound den Fuß mal mit Soul, dann wieder mit reinem Pop zum Wippen ein. Zu größeren Aktivitäten motiviert K-Maros rauchig-heisere Stimme aber nicht.
Dass poppiger R'n'B durchaus seine Daseinsberechtigung hat, zeigen die flux eroberten Numer Eins-Platzierungen in Frankreich, Belgien und der Schweiz. Auch in Deutschland haben die Charts den schnieken Kanadier für sich entdeckt. K-Maro wäre nicht der Erste, den groovender Pop mit schmachtenden Texten bis auf die Pool-Position gebracht hätte.
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