laut.de-Kritik
Eine erbärmliche Platte.
Review von Kai KoppKate Ryan geizt nicht mit ihren Reizen, um "Stronger" unter die Leute zu bringen. "Nimm Mich" ist ihre deutliche und einzige Botschaft! Die (männliche) Käuferschicht läuft allerdings Gefahr, sich ein faules Ei ins Knusperstübchen zu holen, neben dem Mann am nächsten Morgen auf keinen Fall aufwachen möchte.
Dieser bildhafte Vergleich bezieht sich selbstredend ausschließlich auf die musikalischen Nichtigkeiten aus dem Euro-Dance-Bereich, die uns Kate unterjubeln will. Billige Melodien auf Scooter-esken Beats, gepaart mit ausgenudelten Harmoniefolgen und abgedroschenen Arrangements. Eine erbärmliche Mischung!
Ihren - schon auf dem Debütalbum "Different" nur mäßig verwirklichten - Anspruch, eine Balance zwischen Massentauglichkeit und Ambition zu offerieren, verlässt sie mit "Stronger" deutlich. Eine musikalische Vision vermitteln die 14 Trance-Pop-Ergüsse leider in keinem Fall. Die Kompositionen sind allesamt für die Dancefloors europäischer Großraum-Diskotheken konzipiert.
In diesen mögen die Ballermänner dieser Welt Kate sabbernd zu Füssen liegen. Ihre Anbetung wird sich jedoch keinesfalls auf Miss Ryans Musik beziehen. Mit "Stronger" reduziert sich die junge Belgierin leider selbst auf ihr optisches Verkaufsargument.
Radioformattauglich schielt sie dabei mit starren Blick Richtung Dance-Charts. Ob sie den Erfolg von "Different" und dem Single-Hit "Désentchantée" wiederholen kann, bleibt indes fragwürdig.
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