laut.de-Kritik
Rückblick auf 15 Jahre Erfolg mit neuen Coverversionen.
Review von Ulf KubankeSchesanischnawi! Das sagen Georgier, wenn etwas vortreffich, exzellent und über jeden Zweifel erhaben ist. Kein Wort könnte besser passen zur Bilderbuchkarriere der britischen Georgierin Katie Melua. Innerhalb von 15 Jahren bringt sie es auf sieben Studioalben und etliche Singlehits. In England gilt sie als eine der erfolgreichsten weiblichen Künstlerinnen überhaupt. Zeit für einen Rückblick.
Wiesen ihre frühen Alben und ersten Hits ("Nine Million Bicycles") noch den Songwritingstempel ihres Mentors Mike Batt auf, emanzipierte sich Katie im Laufe der Jahre mehr und mehr. Mittlerweile schreibt sie das Gros der Lieder selbst und beteiligt sich regelmäßig an Produktion und Arrangements. Als zweites Standbein verlegte sich die Sängerin auf Coverversionen, die sie mit ihrer Ausnahmestimme prägt.
In ihren stärksten Momenten kreiert sie spartanisch arrangierte Perlen wie den einnehmenden "Plane Song". Gelegentlich überlädt sie ihre Lieder mit einem süßlichen Unterton nahe der Kitschgrenze ("I Will Be There"). Dasselbe Bild zeigt sich bei den Interpretationen fremder Songs. So verkommt John Mayalls "Crawling Up A Hill" zu dekorativer Kaffeetischmusik.
Mit dem georgischen Gori Women's Choir samt Georgian Philharmonic Orchestra realisiert sie exklusiv für diese Sammlung "Bridge Over Troubled Water". Trotz handwerklicher Präzision bleibt sie die emotionale Wucht des Klassikers schuldig. Wo Simon & Garfunkel pure Leidenschaft lodern ließen, landet man hier nur in Katies Schlafwagen.
Auch Shirley Basseys ebenfalls für diese Sammlung aufgenommener James Bond-Klassiker "Diamonds Are Forever" wirkt merkwürdig müde und anämisch. Erst bei Stings "Fields Of Gold" blitzt jene berückende Intensität auf, die man sich in Anbetracht ihres Talents als Dauerzustand wünscht. Selbiges gilt als Fazit auch für diese Compilation. Hätte sie die Tracklist um die Hälfte gekürzt und sich auf ihre hypnotischen Sternstunden beschränkt, klänge die Kollektion weit eindrucksvoller.
1 Kommentar
Sie ist musikalisch, kann prima singen, sieht gut aus... aber sie ist und bleibt eine ziemliche Langweilerin...