laut.de-Kritik
Kreuzüber verschiedener technoider Musikstile
Review von Stefan FriedrichAustralien - Sonne, Sand, Surfen, Hautkrebs und: Bigbeat! Killers On The Loose kommen vom fünften Kontinent und versuchen mit ihrem Kreuzüber verschiedener technoider Musikstile die Welt zu erobern. Erfahrung darin haben die beiden (Painboy & Uncle Sue) genug - ersterer machte elektronischen Grit-Pop mit seinem Projekt "White Trash Orchestra", während letzterer bei "Genetic" mitwirkte.
"Temple Of Boom" kommt anfangs recht hammermässig daher, Prodigy und Konsorten lassen grüßen und unter den ersten Songs des Albums ist sicherlich der ein oder andere Hintergrundsound für "Ran" dabei. Immer schön kräftig auf den Bass gehauen, dazu hier mal ein bißchen Drum´n´Bass und dort mal Techno, fertig ist der Soundtrack für die alternativen Snowboarder zwischen 16 und 18. "Temple Of Boom" ist ein durchaus solides Bigbeat-Album, aber ihm fehlen zwei ganz entscheidende Dinge - Organik und Struktur.
Anders als bei Prodigy, den Chemical Brothers oder Apollo Four Forty wirken die Songs seltsam maschinell, um nicht zu sagen kalt und das steht ihnen gar nicht gut. Außerdem gehen sie in die verschiedensten Richtungen und das beginnt nach einer Weile zu nerven. Nichts gegen das hehre Ziel, ein abwechslungreiches Album zu produzieren, aber bei "Temple Of Boom" hat man manchmal den Eindruck, dass hier einfach 11 Titel zusammengeworfen worden, ob das nun paßt oder nicht ist erstmal egal.
Auch wenn "Temple Of Boom" seine guten Momente hat - z.B. "Knockshop", "Tamarama Doorslammer" und das mit seinem Refrain an die New Wave Welle erinnernde "Hatemail" - ich war bei jedem Hören froh, wenn die CD zu Ende war.
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