laut.de-Kritik

Nordfriesland bleibt die Heimat für furiosen Post-Punk.

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Alternative/Indie ist als Genrebezeichnung so schwammig, als würde man von einem Maler nur sagen, er würde mit Öl arbeiten. Im Falle der Wahl-Hamburger Kommando Kant passt diese Kategorisierung aber am Ende doch wunderbar auf den schroffen Sound irgendwo zwischen Captain Planet und Turbostaat. Ein Versuch, die musikalische DNS der Band aus Nordfriesland aufzudröseln, kann dann die vage Bezeichnung aus dem CD-Regal im Elektronikfachhandel etwas anschaulicher machen. Vielleicht ungefähr so: Kommando Kant klingen so wie der Sprössling von Sebadoh und Tocotronic, der frisch die Hamburger Schule abgeschlossen hat und auf der Uni nun seine Vorliebe für flirrenden Post-Rock entdeckt.

Auf seinem zweiten Album "Aussterben Ist Ein Schönes Hobby" stellt das Quartett bestehend aus Björn Albertsen (Gesang & Gitarre), André Kurberg (Gitarre), Marius Magaard (Gesang & Bass) und Lilian Stenzel (Schlagzeug) ein Potpourri aus alternativen Stilrichtungen zusammen, das mal mit Noise-Elementen à la Sonic Youth liebäugelt und an anderer Stelle in eine typische Indie-Disco der späten Neunziger einlädt.

Kurzzeitig stand die Band ohne Schlagzeuger da. Der erste Drummer Jannis Reiher verließ die Gruppe nach den Aufnahmen zum Album, seit einem Jahr übernimmt Stenzel dessen Job. Trotz all der Versatzstücke schimmert auf "Aussterben Ist Ein Schönes Hobby" stets die norddeutsche Herkunft der Band durch. Von ihrer Heimat in der Schleswig Holsteinischen Provinz zeichnen Kommando Kant ein Gemälde in gedeckten Farben, das in einer Ausstellung direkt neben Turbostaats grandiosem "Uthlande" Platz finden könnte.

Mit "Miami" schaut die Band aber zunächst kritisch auf die sozialen Medien und ihre Rolle in der zunehmend selbstdarstellerischen Gesellschaft. Mit gerunzelter Stirn und hämmernden Post-Punk, der sich zwischen Grollen und hohen Gitarrenklängen bewegt, kommentieren Kommando Kant den Narzissmus und die Schwanzvergleiche auf Instagram und Konsorten. Die skeptische Haltung gegenüber Internet-Narzissmus und ihre düstere Vertonung erinnern stark an die süddeutschen Kollegen Die Nerven, wobei sich bei Kommando Kant doch noch etwas mehr Pop-Appeal in die Sozialkritik mischt.

Die Realitätsflucht mittels Smartphone thematisieren sie auf "Datengetrieben" weiter, vergräbt sich hier mit einem betrübten Riff in Endlosschleife und lakonischem Gesang in ein Post-Rock-Loch, wie es schon Slint damals auf "Spiderland" getan haben. Der traurige Abgesang auf die Digitalisierung gehört mit seiner typischen Gitarrenexplosion zu einem vorhersehbaren, aber elektrisierenden Genre-Vertreter.

Energetischer geht es im Power-Punk-Stück "Leid Geworden, Lieb Gewonnen" zu, das beweist, dass man als Post-Punk-Band, die etwas auf sich hält, wohl spätestens seit den Viagra Boys einen Saxophon-Groove auf der Platte braucht. Dieser setzt hier nach einem gekonnten Rhythmuswechsel ein. Kommando Kant verbauen selbst in vorwärtsgerichteten Songs nette Twists, die eine Ebene hinzufügen.

So auch in der orientierungslosen Kneipentour "Stuck Inside Neugraben With The Death Wish Blues Again", das ohne Perspektive durch den Hamburger Stadtteil eiert, bis das Morgenlicht die Kneipenfliegen zurück nach Hause treibt. Der Song quält sich so verklebt wie das Suff-Hirn des lebensmüden Protagonisten zum Ende. Wenn Kommando Kant hier über durchzechte Nächte und Sinnkrisen singen, müssen sie sich zwar erst mal hinter etlichen deutschsprachigen Kollegen anstellen, passen aber gut in diese abgerockte Schlange.

"Bräist" bringt schließlich die No-Future-Attitüde nach Bredstedt, den Heimartort von Albertsen in Schleswig Holstein. Statt "Husum, verdammt!" heißt es hier "Nichts erinnert dich daran!". Zwischen zwischen luftigen Riffs und treibenden Beats reflektiert Albertsen vertane Chancen, Entwurzelung und die Leere in der Provinz, was sich schließlich im Wutausbruch entlädt. Mittlerweile muss man Nordfriesland einfach als Inspirationsquelle für großartige Punk-Songs lieben.

Mit "Aussterben Ist Ein Schönes Hobby" werden Kommando Kant dem nihilistischen Titel gerecht und liefern den von einer norddeutschen Rockband fast schon erwartbaren Mix aus nachdenklicher Heimatstudie, entnervten Kommentaren zur Gesellschaft und romantisierten Zechtouren. Das verpackt die Band in einen so eindringlichen Genre-Mix aus Post-Richtungen, dass es gar nicht weiter unangenehm auffällt, dass an diesem Tresen schon viele Bands den Kopf ins Glas gesteckt haben. Diese Musik soll eben auch bitte niemals aussterben.

Trackliste

  1. 1. Miami
  2. 2. Datengetrieben
  3. 3. Die Firma Dankt
  4. 4. Leid Geeworden, Lieb Gewonnen
  5. 5. Zeitalter Der Fische
  6. 6. Im Dunstkreis
  7. 7. Stuck Inside Neugraben With The Death Wish Blues Again
  8. 8. Christian Kommt Nach Hause
  9. 9. Klein Amsterdam
  10. 10. Nenn Mich Beim Namen
  11. 11. Bräist

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1 Kommentar mit 34 Antworten

  • Vor 4 Jahren

    Die Sänger dieser hunderttausend generischen deutschen Post-Punk-Bands haben immer dieselbe Quäkstimme, die es mir persönlich immer wieder versaut, egal wie gut der Song an sich sein mag.

    • Vor 4 Jahren

      Pro Kuhkaff gibts in Deutschland drei Indie-Bands, die genauso klingen.

    • Vor 4 Jahren

      ...aber auch nur statistisch betrachtet, in der Realität sieht's dann nämlich so aus, dass besagte Bands sich in jeder 100k-Einwohner-Stadt mit fünf zusätzlichen Parteien den Proberaum teilen und in derselben Region mit allen Proberaumnutzern zusammen genommen insgesamt 52 weitere gleich klingende und gleich erfolglose Nebenprojekte in unterschiedlichen Konstellationen betreiben, während mensch in den echten Kuhkäffern der Republik in keiner Altersklasse tatsächlich 4-5 Menschen für ne Band auftreiben kann, von denen 3-4 was anderes spielen könnten außer E-Gitarre.

    • Vor 4 Jahren

      Stimmt auch wieder. Kuhkaff war zu krass. Kleinstadt mit Großstadtkomplexen triffts eher. Insgesamt dürften in Deutschland locker 500.000 flaumbärtige Indiebands produziert werden. Bei der geringen Binnennachfrage und aussichtlosen Exportchancen kompostieren sie in der Regel nach fünf Jahren auf Ämtern und Versicherungen vor sich hin. Das gesamte Verwaltungs- und Sozialwesen würde ohne Indie garantiert zusammenbrechen.

    • Vor 4 Jahren

      Ich finde die Stimmen ja weniger schlimm als den fast immer gleichen, vollkommen unmelidiösen Rezitationsduktus, als wäre eine ordentliche Gesangsmelodie schon Sellout.

    • Vor 4 Jahren

      Es gibt auch kaum Sänger in Deutschland, was mir ziemlich bald aufgefallen ist. Die wenigsten Eltern singen ihren Kindern etwas vor, in Kneipen wird wenig geträllert, und kaum jemand kennt Lieder, die sowas wie Allgemeinbildung sein könnten.

      Ist also ziemlich klar, daß es in der Populärmusik kaum Sänger gibt, die halbwegs was taugen. All der Halbsprech- und Sprechgesang hierzulande dürfte das Resultat davon sein.

    • Vor 4 Jahren

      Wobei man fairerweise sagen muss, dass Indie und Post-Punk (im weitesten Sinne) auch international ziemlich überlaufene Genres mit wenigen originellen Interpreten sind. In den letzten Jahren sind unendlich viele Bands mit völlig austauschbarem Sound und Songwriting aufgetaucht.

      Sehr gute Bands aus dem Bereich gibts mMn in Russland: Human Tetris und vor allem Motorama.

      Was die Sänger angeht kommt es mir weniger darauf an ob jemand technisch gut singen kann, es geht um Feeling und Alleinstellungsmerkmale. Die deutschen Vertreter sind in der Regel aber die Kopie einer Kopie und mir persönlich geht diese prätentiöse Klischee-Indie-Stimme einfach auf den Sack.

    • Vor 4 Jahren

      ...die beste aktive Band aus Deutschland ist für mich unhappybirthday. Die machen einfach ihr eigenes grandioses Ding und sind mit nix zu vergleichen.

    • Vor 4 Jahren

      Verstehe. Stimmt schon, daß es für Indie keine guten Sänger benötigt. Auf Technik kommt es mir bei guten Sängern auch überhaupt nicht an, sondern auf eben diese Alleinstellungsmerkmale. Jeder Depp kann nach fünf bis zehn Jahren Übung ein Weltklassesänger werden. Gute deutsche Vokalisten sind enoooooorm selten, dafür gibts (wie soulburn schon schreibt) jede Menge Gitarristen.

    • Vor 4 Jahren

      Naja, was heißt gute Sänger? Natürlich muss man keine Opern singen können, um guten Indie zu fabrizieren, aber ein gewisses Talent dafür, zu erkennen, welche Gesangsmelodie zur Musik passt, ist schon eine, besonders in Deutschland oft fehlende Kernkompetenz.

      Bei den meisten Deutschen Indie-/(Post-)Punkbands habe ich immer das Gefühl, dass der Gesang dem Instrumental hinterherläuft, ohne sich dabei besonders anzustrengen. Dasklingt dann immer als würden die Gedichte rezitieren.

      Bilderbuch stechen zum Beispiel in der Deutschen Musiklandschaft so hervor, weil sich Maurice dahingehend recht viele Gedanken zu machen scheint.

    • Vor 4 Jahren

      "Sehr gute Bands aus dem Bereich gibts mMn in Russland: Human Tetris und vor allem Motorama."

      Gut das die uns auf den Schirm gebracht hast! Dachte immer in Russland sitzt alles Postpunkige in Sibirien im Frauenknast!

      Aber zurück zum Thema, ist das ein Album was man sich geben kann oder fällt es nicht weiter ins Gewicht, da alle so etwas in DE machen?

    • Vor 4 Jahren

      @hrvorragend: "Bilderbuch" sind auch deswegen so cool und verspielt, weil sie nicht aus Deutschland kommen. Die Ösis drehen immerhin auch unvergleichlich bessere, unverkrampftere Filme.

    • Vor 4 Jahren

      Das mit der fehlenden bzw. wenig ausgeprägten Gesangskultur finde ich zur Abwechslung mal einen ganz interessanten Punkt auf deiner langen Schland-Mängelliste, Ragism. Vorstellen könnte ich mir schon, dass da was dran ist. Aber ehrlich gesagt auch keine Ahnung, wie es da in der Breite andernorts aussieht. Jemand mit persönlichen Erfahrungen und/oder einer Idee bzgl geeigneter Indikatoren?

    • Vor 4 Jahren

      Naja, ist ja immerhin ein international verbreiteter Stereotyp, dass die durchschnittliche Kartoffel etwas verbohrt und überernst ist. Bezieht sich zwar tendenziell eher auf den Humor, aber ich denke das kann man schon so erweitern, dass dem Deutschen alles, was irgendwie von (Fein-)Gefühl zeugt, gerne einmal etwas abgeht. Und ich denke, das ist in der breiten Masse dann auch nicht ganz falsch.

      Wobei es ähnliche Charakterisierungen ja anderorts auch gibt. Von Skandinaviern wird ja zum Beispiel auch oft gesagt, dass sie nicht so gut darin sind, aus sich heraus zu kommen. Und vielen Osteuropäern schreibt man auch nicht unbedingt großes Feingefühl zu. Wobei ich das in den Fällen natürlich schlechter beurteilen kann, wie sehr das tatsächlich auf die breite Masse zutrifft oder nicht.

      Würde aber schon sagen, dass mit Sichetheit die Gesangskultur in den Mittelmeerländern, Mittel u. Südamerika und weiten Teilen der arabischen und afrikanischen Ländern deutlich ausgeprägter als hier ist.

    • Vor 4 Jahren

      Nachtrag: Bzw. alles was an deutscher Kultur etwas "feinsinniger" ist, finde ich meist dann arg verkopft/intellektualisiert.
      Wäre eventuell auch einmal interessant zu fragen, ob das schon immer so wahr. Deutschkand gilt/galt ja u.a. auch einmal als Land der Dichter, wobei das natürlich auch nichts über die breite Masse aussagen muss. Könnte mir aber schon vorstellen, dass da zwei Weltkriege, Nazizeit und z.T. DDR auch ihren Teil dazu beigetragen haben.

    • Vor 4 Jahren

      "Deutschland, das Land der Dichter und Denker" sagt mit Sicherheit nichts über die breite Masse hier zulande aus :lol:. "Deutschland, das Land der Anpasser, Ja-Sager und Mittelstands-Buckler-Treter" würde da schon eher passen, denke ich ;)

    • Vor 4 Jahren

      Das sollte sich jetzt auch auf die Vergangenheit beziehen, du Hornochse. Ist zwar doppeldeutig geschrieben, sollte aus dem Kontext aber eigentlich erkennbar sein.

    • Vor 4 Jahren

      Oh, tut mir Leid. Kontexte zu beurteilen ist nicht immer einfach hier bei laut.de, ich habe wohl das "/galt" merklich überinterpretiert :lol:.
      Dennoch wollte ich das mal loswerden. Ich hoffe du verzeihst.

    • Vor 4 Jahren

      @GG Ja, das Klischee kenne ich natürlich. Wie gesagt, kann mir auch gut vorstellen, dass da was dran ist. Nur: Kann man das auch an was festmachen/greifen? Ist zB in den von dir genannten Ländern Singen an Familienfesten, in der Schule oder überhaupt im Alltag fester etabliert, ist die Beteiligung an festen (Amateur-)Chören höher o ä?

      Ob Kultur hier allgemein strenger als kopflastige Hochkultur und weniger als etwas spielerisches empfunden und praktiziert wird, wäre dann nochmal eine andere, zugegeben auch nicht ganz unspannende Frage.

    • Vor 4 Jahren

      "Land der Dichter und Denker" war schon immer ein Quatsch-Topos, weil in der Zeit worauf sich das bezieht waren 90% Bauern und Arbeiter, die wenig Zeit zum Dichten und Denken hatten. Außerdem muss man fragen welches Land genau gemeint ist, was ist und vor allem war damals "Deutschland" und "deutsche Kultur".

    • Vor 4 Jahren

      Dichter und Denker war zeitlich ja auch deutlich vor Richter und Henker, aber wir beziehen uns auch heute noch deutlich lieber auf Erstgenanntes. Ist auch "ein wenig" dieser Herrenrassen-Indoktrination der Nazis geschuldet, die unbewusst heute noch die Gehirne infiltriert

    • Vor 4 Jahren

      Heute noch? Bist du dir da auch ganz sicher ;)?

    • Vor 4 Jahren

      Jupp, selbst meins oder anderer Linksgrünversiffter Vollzeitgutmenschenhippies wie mir ;)

    • Vor 4 Jahren

      An der fehlenden Gesangskultur ist schon viel dran. Da fehlt uns Deutschen wohl diese Lockerheit und Lebensfreude. Ist alles etwas verkopfter, Singen braucht aber Gefühl. Zumal wir sehr ordnungsliebend und pedantisch sind. Wer da zuhause mal etwas Gesangstraining macht kriegt doch gleich n Zettel wegen Ruhestörung vom Nachbarn in den Briefkasten. Ist mir auch (ganz unstatistisch) am eigenen Beispiel aufgefallen, als ich mit Freunden in Sri Lanka war. Dort hatten wir an einem Abend 3 Locals am Strand kennengelernt, die stundenlang ihre Landeslieder gesungen haben. Irgendwann haben sie uns gebeten mal was aus Deutschalnd zu singen. Da haben wir uns auch schön blöd angeguckt und sind über Sportfreunde Stiller nicht hinausgekommen. Es gibt halt auch einfach nicht (mehr) diese allseitsbekannte folkloristische Musikbildung, wo jeder Deutsche 10 Standartsongs aus dem FF kann.

    • Vor 4 Jahren

      Guten Tag! Jeder, außer mir, der hier etwas geschrieben hat, ist ein gehöriger Lappen. Tschüß!

    • Vor 4 Jahren

      Ich kenne das Singen vor allem von den Inseln. Es gibt da eigentlich niemanden, der nicht singt. Hat natürlich vor allem mit der Pubkultur zu tun. Das wird auch ein Grund sein, weshalb so viele fantastische Rock- und Popsänger da herkommen.

    • Vor 4 Jahren

      "weil in der Zeit worauf sich das bezieht waren 90% Bauern und Arbeiter, die wenig Zeit zum Dichten und Denken hatten."

      Naja, deswegen ja der Satz mit der breiten Masse. Und auch nur als eventuelles Analog zum Gesang.

      "Dichter und Denker war zeitlich ja auch deutlich vor Richter und Henker, aber wir beziehen uns auch heute noch deutlich lieber auf Erstgenanntes."

      Naja, es ging mir in dem Kommentar ja auch um die Davorzeit. Dass die letztere Phase heutzutage tendenziell noch eher nachwirkt habe ich ja auch so gedchrieben.

      @Kubischi
      "Kann man das auch an was festmachen/greifen? Ist zB in den von dir genannten Ländern Singen an Familienfesten, in der Schule oder überhaupt im Alltag fester etabliert"

      Mhh, joa, meine Indizien dafür sind wie das meiste hier Geschriebene auch hauptsächlich anekdotisch. Kenne das aus eigener Erfahrung z.B. so, dass auf WG-/Studentenparties/Nachtbusfahrten etc mit hispanisher/mediterraner Beteiligung wirklich deutlich mehr kollektiv gesungen wird als mit hauptsächlich kartoffliger Beteiligung. Oder dass arabischen Mitbewohner/Kollegen z.B relativ oft einfach Melodien vor sich hinsingen (auch) wenn sie alleine sind.
      Und verglichen mit vielen afrikanischen Kulturen ist das sowieso ein Vergleich von Tag und Nacht bzgl der Rolle Musik und Gesang in Kultur und Alltag.

    • Vor 4 Jahren

      Dafür läuft die Wirtschaft hier auch ordentlich, weil wir unsere Zeit nicht mit ineffizientem gesudel vergeuden und die Abflussrohre flutschen in Deutschland. Die Scheisse geht hier rischtisch durch.

    • Vor 4 Jahren

      Schöne Beispiele, merci fürs Teilen! :) Wollte mit "festmachen" jetzt auch gar nicht (nur) auf hard facts / Statistiken hinaus, dafür dürfte das Singen eh zu vielseitig sein. Als Ergänzung trotzdem hier mal dieses nicht mehr ganz taufrische, aber vermutlich schon noch zu gebrauchende Interview:

      https://www.domradio.de/themen/weihnachten…
      (Trigger-Warnung: Ist ein katholisches Medium)

      Ganz interessant, finde ich. Liefert ein paar Zahlen zu Chören und unterstützt (knapp) Gleeps Geschichts- und Bensonaros Volkslied-Theorie.

    • Vor 4 Jahren

      Ich stimme dem Punkt mit dem Gesang in Deutschland, speziell im Vergleich zum UK zu, würde aber sogar noch einen Schritt weitergehen. Im UK wird grundsätzlich viel mehr wert auf Performance gelegt, schon von Kindesbeinen an. Immerhin ist Theater (zumindest momentan noch) Teil der Schulbildung und auch beim Musikunterricht wird das Spielen vor Publikum immer mit einstudiert. Hierzulande übt man halt eher im stillen Kämmerlein und darf dann vielleicht an Weihnachten mal Oh Du Fröhliche flöten. Das wirkt sich alles natürlich auch auf die Kunstszene aus.

    • Vor 4 Jahren

      Was meint ihr denn mit "guter Sänger"?
      So'n 5 Oktaven Goldkehlchen? Sowas lässt mich oft völlig kalt. Dann doch lieber Peter Hein oder Heiner Pudelko.

    • Vor 4 Jahren

      Chiller: Ebenfalls sehr richtig! Musik, Schauspiel und andere Künste sind auf den Inseln extrem wichtig, und fast kein Kind kann dem entkommen. Auch hier ist das für mich der beste Grund dafür, daß es dort trotz weniger Bewohnern unvergleichlich mehr bekannte Künstler gibt - gerade Musiker und Darsteller. Gibt natürlich noch ein paar andere wichtige Aspekte, die mir aufgefallen sind.

      Und giz: Ich glaube, das hatten wir schon durch. Technische Perfektion hat hier bisher niemand zur Sprache gebracht. Was die Leute Gesangswettbewerbe gewinnen läßt ist eine Fähigkeit, die IMHO absolut banal ist.

    • Vor 4 Jahren

      Should auld acquaintance be forgot
      And never brought to mind?
      Should auld acquaintance be forgot
      And days of auld lang syne?

      For auld lang syne, my dear
      For auld lang syne
      We'll tak a cup o' kindness yet
      For days of auld lang syne

    • Vor 4 Jahren

      Oh Robert... Immer wieder wunderbar!