laut.de-Kritik
Musik wie ein tröstender Freund. Dank dir Mac!
Review von Kilian SteinhartAuch mit seinem vierten Studio-Album "This Old Dog" schafft Mac einen Soundtrack für den depressiven Sonntag oder das verdammt gute Gefühl mit Zigarette am Steuer eines alten Volvo. Der Sound bleibt ein musikalischer Allrounder, Mac du bist der, der immer geht!
Nach Jahren im kalten Vancouver und im überfüllten New York entsteht das neue Werk unter kalifornischer Sonne. Spartanisch orchestriert, schimmert fast der hawaiianische Surfer-Vibe von Jack Johnson durch ("Baby You're Out"), aber sorry Jack! Mac bleibt die Coolness-Instanz.
Nach einer umjubelten Tour, parkiert der Herr in seiner Bruchbude, schreibt umgeben von Gästematratzen und Synthesizer auf Zeitungsausschnitte seine schlendernden Songs. Dazu passt der entspannt wandelnde, auf einer 10-Dollar Gitarre eingespielte Track "Dreams From Yesterday".
Das Album verbirgt aber erstmal melancholische Momente, im Opener "My Old Man" offenbart der Sänger wie im Closer "Watching Him Fade Away" zu sanft verwaschenen Piaono-Chords seine traurige Seite. Der Sänger dazu: "Those two are kinda sad which is weird for me".
Das Album-Highlights "A Wolf Who Wears Sheeps Clothes", das nahe an Ry Cooders "Bop Till You Drop" agiert, lebt von einer beschwingten Mundharmonika und thematisiert dennoch wie beiläufig den Tod. "Don't let the world outside the windowpane get to your head. Hopefully you make some sense of all this shit before you're dead".
Der nachdenkliche Ton steht Demarco, gerade Perlen wie das knapp einminütige "Sister" zeugen von musikalischer Reife. Genauso wie der frickelige Vortrag auf "Moonlight On The River", der gegen Ende fast in eine düstere Noise-Nummer kippt.
Variantenreicher, gleichzeitig direkter offenbart sich der Songwriter im Vergleich zu den Vorgänger-Scheiben wie "Salad Days". Die Stücke repräsentieren zwar den klassischen Klang und sind wie immer sauber ausproduziert. Laut dem stolzen Zahnlücken-Träger sind viele der Aufnahmen dennoch First-Takes.
Der Kanadier predigt mit "This Old Dog" eine innere Heimkehr, die sich in einem Sound manifestiert, der zugleich laut Ja schreit und sich in seinen zaghaften Momenten kuschelnd wie ein tröstender Freund neben dich legt. Dank dir Mac!
2 Kommentare
schlimmes cover, aber nettes Album
starkes albung, aber salad days bleibt unerreicht