laut.de-Kritik
Die Briten retten den Melodic-Rock fast im Alleingang.
Review von Ulf KubankeNichts ist so schwer wie die Platte nach einem Super-Album? Von wegen! Nach dem grandiosen Ausrufezeichen "Escape From The Shadow Garden" hauen Magnum mit "Sacred Blood 'Divine' Lies" den nächsten Klopper raus. Zehn gute bis sehr gute Songs ergeben einen würdigen Nachfolger und weiteres Highlight ihres Kataloges.
Es macht Spaß, zu sehen, wie die alte Rock-Fregatte Magnum sich nach über vier Jahrzehnten und manch ödem Routine-Werk selbst einen zweiten Frühling beschert. Tony Clarkin war sich der Qualität seiner Lieder aus dem Schattengarten durchaus bewusst. Geschickterweise ließ er sich von der Veröffentlichung nicht aus dem Flow bringen und schrieb einfach weiter.
Man hört die nahe Verwandtschaft "Sacred Bloods" zu "Shadow Garden" deutlich heraus. Die aktuelle Scheibe mag mitunter ein wenig rauer klingen als der Vorgänger. Das passt hervorragend zu den sehr straighten Arrangements. Sogar die für ihre Verhältnisse geradezu minimalistischen Streicher-Parts treten lediglich als würzende Beigabe auf. Solche Schnörkellosigkeit tut den Liedern gut. Sie erlaubt Bob Catley, die ganz große Sanges-Geste darzubieten, ohne Gefahr zu laufen, kitschig und überladen zu wirken.
Stattdessen gibt es große Refrains ("Twelve Men Wise And Just") und zupackende Strophen ("Sacred Blood "Divine" Lies"). Nahezu jeder Track besitzt Single-Potential, allesamt verpackt in glänzende Melodien. Um ihre hymnische Eingängigkeit nicht zur Schablone verkommen zu lassen, präsentieren Magnum elegante Einschübe, wie etwa die schwelgende Walzer-Einlage in "Afraid Of The Night".
Fast jedes Stück taugt zum Anspieltipp. In "A Forgotten Conversation" ledert Catley sich spröde durch die elegante Melodie. Das stolze "Crazy Old Mothers" gehört ins Regal zwischen "November Rain" und "Gutter Ballet". In "Afraid Of The Night" rockt die Truppe aus Birmingham mit englischer Anmut, die andere Veteranen-Kollegen längst nicht mehr besitzen.
Mein persönlicher Liebling ist das muntere "Princess In Rags". Catley gibt zunächst die Drama-Queen und groovt entfesselt im Chorus, flankiert von effektiven Rhythmusgitarren. So gelingen Magnum erneut eine Handvoll Songs, die das Genre Melodic Rock/Hardrock im Alleingang retten.
2 Kommentare mit 15 Antworten
Wann kommt der Meilenstein für "On A Storytellers Night"?
und wer soll ihn schreiben?
ich hätte große lust auf nen hardboiled wudo-text. voll "clarkin und catley bei der brennenden tonne, diggah". würde ich gern lesen. legen se doch einfach mal los, herr kollege.
Auftrag angekommen
Struktur steht! Selbstläufer
glaube ich gern und freue mich jetzt schon drauf.
plöppt das eigentlich, wenn ihr zwei süßen euch gegenseitig wieder die köpfe aus dem gedärm zieht?
Dafür sind die mittlerweile schon viel zu dehnbar.
das einzige, was bei uns plöppt, ist das flens
Spar dir die Fäkalsprache und den Hass für die Doubletime Kolumne oder das nächste Fler-Album, Freddel.
füüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü!
Love is love
plöpp!
Überraschend tolles Album
hab dir ja schon beim letzten - dem "shadow garden" - gesagt, dass die wieder top in form sind. beide alben sind lupenreines "on a storytellers night"-niveau.
done, ihr Hater :*