laut.de-Kritik

Von wegen Energie. Die beiden Belgier wirken müde.

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Bei den beiden Namen Marco Bailey und Tom Hades dürften vor allen Dingen Techno-Fans aufhorchen, die vor rund zehn Jahren regelmäßig in den Clubs zugegen waren. Ziemlich hart ging es damals soundtechnisch zu. Später hat man das Ganze dann unter dem lautmalerischen Begriff Schranz zusammengefasst. Bailey war zusammen mit Monika Kruse, Chris Liebing und Marco Carola einer der wichtigsten Vertreten dieser ersten Schranz-Generation.

Im neuen Jahrzehnt hat Bailey soundtechnisch eine leichte Neuausrichtung vorgenommen. Der Loop-Charakter seiner Tracks war fortan weniger ausgeprägt, Melodien hielten vorsichtig Einzug in seine Produktionen. Zudem fand er in Tom Hades einen Studiopartner, mit dem er seit 2001 regelmäßige Releases an den Start bringt. Nach einigen Maxis, die im vergangenen Jahr auf Bailey Label MB Elektronics erschienen sind, kommt jetzt mit "E = MB²" der erste Longplayer des belgischen Duos raus.

Die zwölf Stücke des Albums sind konsequent auf den Club ausgerichtet und stellen somit solides Futter für die Deejay-Fraktion bereit. Deutlich heraus zu hören ist aus den ersten Tracks die neuerwachte Liebe für trancige Sounds. Derart melodieverliebt wie auf "E = MB²" hat man Marco Bailey selten gehört. Wenn einem bei Tracks wie "Exorcism" ein Produzent wie Gui Boratto in den Sinn kommt, ist das sicher kein Zufall.

An die hohe Qualität der Produktionen des Brasilianers kommen Bailey und Hades jedoch nicht heran. Zu durchsichtig sind die Spannungsbögen, zu plakativ die Sounds. Das macht die Tracks berechenbar. Langeweile ist die Folge. Leider ändert sich dieser Eindruck während der gesamten Spielzeit nicht entscheidend. Technisch sauber produziert sind die Tracks, dennoch mangelt es dem Album einfach am gewissen Etwas.

So bleiben alle Produktionen letzten Endes austauschbar. Warum man als Discjockey Bailey und Hades den Vorzug geben soll? Auf diese Frage haben die beiden Belgier mit den Tracks von "E = MB²" leider keine Antwort parat. Denn Tunes, wie sie auf dem Album zu finden sind, hat jeder halbwegs gut bestückte DJ im Dutzend greifbar.

Trackliste

  1. 1. Adult Entertainment
  2. 2. Exorcism
  3. 3. E = Mb²
  4. 4. Blast
  5. 5. Rhythm Is My Life
  6. 6. Mad Max
  7. 7. Whistle
  8. 8. Saint Paul
  9. 9. Childhood
  10. 10. Café Latté
  11. 11. Brightness
  12. 12. Final Arrival

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