laut.de-Kritik
Lebenslänglich Großraum-Disko.
Review von Eberhard DoblerÜber zehn Jahre ist Marko Albrecht im Rave-Geschäft. Mit "Love Song" oder "Tears Don't Lie" stürmte er in der ersten Hälfte der Neunziger die Hitparaden. Arbeitswütig und professionell blieb der DJ/Produzent aus dem Ruhrpott bis heute. Nach "Mark 'Oh" im vergangenen Jahr legt er zum persönlichen Jubiläum sein sechstes, wie gewohnt genau auf die Zielgruppe abgeschmecktes Album vor.
Auf hymnisch sentimentale Party-Melodien und alles andere als deepe Texte stand Mark 'Oh schon immer. Höchst schlager-verdächtig, was der Miterfinder der gepitchten Vocals da abliefert, wie beispielsweise die Single "Words" zeigt.
Wer früher zuhause die Flippers hören oder die einschlägigen TV-Sendungen sehen durfte, müsste zwangsläufig bei Mark 'Oh gelandet sein. Im Bereich der BPM sehen Muttis Schunkel-Lieblinge natürlich alt aus. Und so stimmt, was im Presse-Sheet verlautet: "melodiöser High Speed-Techno."
Diana Schneiders weiche Stimme schmeichelt im Anschluss auf "You". "Partytime On Planet Earth" lässt das 'One World'-Feeling der Rave-Community noch mal aufleben.
"Mystic Symphony" klingt, wie der Name schon sagt, vergleichsweise düster. Das Stück "Partytrain" muss nicht weiter kommentiert werden. "Around The World" schließt mit breakigem Groove und Liebesbekundungen an seine Fans Mark 'Ohs sechste Platte ab - der beste Track.
Aufdringliche Stakkato-Trance-Fanfaren, gepitchte Stimmen ("I Promise My Love To You" oder "Stuck On You"), pompöses Klavier-Geklimpere zu Beginn und das obligatorisch poppig-bassige Four to the Floor-Prinzip bestimmen das Klangbild. Ob Großraum-Disko oder Landkeller-Club: Mark 'Oh läutet mit jedem Track das Ballermann-gestützte Wochenende ein. Happy-Techno mit (nicht mehr ganz so) großem Kaufsegment. Fans sollten zur limited Edition von "More Than Words" inklusive der Bonus-Remix-CD greifen.
Noch keine Kommentare