laut.de-Kritik
Grenzgänger und Genregrößen im Mix des Dubstep-Experten.
Review von Deborah SchmidtDie Compilation legt mit einem Durchstarter aus dem Jahr 2009 los: Hudson Mohawke erfreut mit seinem an Outkast erinnernden Track "Joy Fantastic". Die Einstiegszeile "We did it again!" charakterisiert das Album: Die immerhin fünfzigste Ausgabe der Fabric-Reihe stammt aus der Mache des niederländischen DJs Martyn.
Dem Londoner Label gelang mit Martyn ein hervorragender Griff. Der Holländer startete seine Karriere zwar vor allem mit Drum'n'Bass, ist aber mittlerweile größtenteils im Dubstep zu Hause. Sein persönlicher Sound kursiert irgendwo zwischen besagten Stilgruppen, vermischt mit ordentlich House und Techno.
Eine gewisse Vorliebe für Dubstep lässt sich aber bei der Zusammenstellung der Künstler nicht leugnen. Kode9 und Martyns niederländischer Kollege 2562 beispielsweise verbreiten vorwiegend jenes wobblelastige Klangbild.
Doch einseitig gerät diese Scheibe nicht. Frische Winde wehen, neben bereits erwähntem Mr. Mohawke lässt Martyn weitere Newcomer des Jahres 2009 zu Wort kommen. Dorian Concept etwa, dessen Beat an Hip Hop gemahnt und trotzdem absolut unbekannt klingt.
Der vergleichsweise recht häufig vertretene Zomby ist ebenfalls Martyns liebstem Stil zugetan. Neben dem Compiler, der sich selbst fünf Plätze auf seinem Werk verleiht, rangiert der Brite Zomby mit drei Stücken auf Platz zwei und stellt dabei seine Vielseitigkeit unter Beweis. Während "Light Circle" wirres Synthiegeklimper liefert, eignet sich "Mercury's Rainbow" eher zum Entspannen.
Eine Mischung aus Drum'n'Bass und housigen Tunes liefert der Londoner Nubian Mindz. Actress wiederum betört mit 2Step-Sound und entführt in andere Sphären. Allgemein gilt: Jede Menge erstklassige Basslines treffen auf melodische Vielfalt. In punkto Bassline sei noch Joy Orbison erwähnt, der mit der richtigen Anlage die Ohren feiern lässt.
Selbst labeltechnisch geht es auf große Reise: Martyns eigenes 3024 trifft auf Warp, Hyperdub, Werk Discs und viele weitere. In jeder Hinsicht keine Spur von Einseitigkeit! Fabric 50 bietet eine gesunde Mischung mit Musik aus verschiedenen Himmelsrichtungen und Altersklassen.
Martyn selbst sagt treffenderweise über seine Zusammenstellung: "Ich denke eben, es ist interessant, den Leuten zu zeigen, wie vielseitig Musik sein kann." Nicht alles passt in eine Schublade und auf ein und denselben Dancefloor, aber genau das macht das Album so großartig.
18 Kommentare
Guter Mix und ein guter Überblick, wenn man eine aktuelle Momentaufnahme von Dubstep sucht.
Warte aber eher noch auf die Scuba, da die noch eins drauflegen wird. Tracklist ist der Killer: http://www.amazon.de/Sub-Stance-Scuba/dp/B…
Trotzdem ist der Martyn- Mix allemal ein Kauf wert.
wie ich den typen feier, geniale scheibe!
Schönes Teil!
@Konse: die hörproben von dem album "repercussions" von distance hören sich sehr gut an. ich werd mal weiter dort reinhören.
btw, hat eigentlich jemand mal die zusammenarbeit zwischen burial und four tet gehört? ich war wirklich mehr als begeistert, wenn burial in diese richtung geht, dann wird das nächste album sicher wieder spitze.
aber vor allem der four tet track hat mich überrascht. einen track vom neuen album kann man bei youtube finden und ich denke, ich werd mir das album direkt vorbestellen, da ich auch schon immer four tet fan war
Hab auch grad in die Four Tet reingehört (ist auch grad auf den Luisterpaal- Link als Album- Stream). Ziemlich ruhig und flauschig, aber kann man bedingungslos kaufen. Hat was, die neue Scheibe.
@tonitasten (« Hab auch grad in die Four Tet reingehört (ist auch grad auf den Luisterpaal- Link als Album- Stream). Ziemlich ruhig und flauschig, aber kann man bedingungslos kaufen. Hat was, die neue Scheibe. »):
naja, auch wenn ich mich ein wenig off-topic bewege:
http://www.youtube.com/watch?v=4YKOy8gn5yU