laut.de-Kritik
Von kalifornischen Sonnen- und skandinavischen Schattenseiten.
Review von Alexander AustelAnfang der Nullerjahre: So allmählich emanzipiert man sich von den "Bravo Hits", und der Klinsch zwischen Hip Hop und Rock entscheidet sich eher zugunsten Letzterem: Auf die Hosen folgt Papa Roach, Bizkit, und der kleine Punk in einem bekommt "Land Of The Free?" serviert. Spätestens mit dem explosiven Soundmix aus Funk, Hip Hop, Punk und Metal namens Rage Against The Machine" gibts dann nichts Größeres mehr. Tja, und irgendwo zwischendrin rotiert Millencollins "Home From Home".
Dank ihres Hits "No Cigars", der im Hintergrund des Playstation-Klassikers "Tony Hawk's Pro Skater 2" lief, schaffte es die Band auf die Mattscheibe der Skate-Bewegung. Ab "Pennybridge Pioneers" waren die Schweden dann nicht mehr aus der Szene wegzudenken. Um das 20-jährige Bandjubiläum im passenden Rahmen zu begießen, feiert der Vierer nun sein eigenes Festival mit Skate-Contests, den Hives und sich selbst. Und wer es im Juni nicht bis nach Schweden schafft, der vergnügt sich eben mit diesen zwölf B-Seiten der letzten Dekade.
Tatsächlich? Eine Best-Of aus gerade mal zwei neuen Tracks und altbackener B-Ware? Hm. Doch wer nicht jede Sonderedition und Maxi-CD im Plattenregal stehen hat, der erfreut sich an ungehörtem Material das nach klassischer Millencolin-Manier rockt. Der eine oder andere Track wurde zu Recht links gelassen ("Dinner Dog"), aber um Stimmungsbomben wie "Bowmore", "Into The Maze" oder "Mind The Mice" wäre es schade gewesen.
Ein weiteres Plus stellt die Bonus-DVD dar: Noch nie gesehene Recordinsessions mit Bad Religion-Klampfer Brett Gurewitz als Spaßvogel und Produzent des Durchstarter-Albums wechseln sich mit kurzweiligen Liveaufnahmen aus Köln ab.
Das Leben als Musiker mag spannend sein - in den grundehrlichen Interviews erfährt man aber nicht nur von kalifornische Sonnen- sondern auch skandinavische Schattenseiten: Irgendwann kommt auch ein Punkrocker an seine Grenzen.
8 Kommentare
Wow, keine fünf Sätze zur CD und sowas schimpft sich Review...
Also der Review-Schreiber hat in meinen Augen mal sehr wenig Ahnung. Bzw. ist in seinem Leben erst sehr spät mit Millencolin in Kontakt gekommen. In der Skater-Szene sind/waren Millencolin schon mit Same Old Tunes (ehem. Tiny Tunes) und Life on a Plate bekannt (was in meinen Augen auch die besten und frischesten Platten sind). Alles was danach kam war eher der zunehmenden kommerziellen Ausrichtung geschuldet. Keine Frage die anderen Platten hatten auch ihre Höhen...
Also der Review-Schreiber hat in meinen Augen mal sehr wenig Ahnung. Bzw. ist in seinem Leben erst sehr spät mit Millencolin in Kontakt gekommen. In der Skater-Szene sind/waren Millencolin schon mit Same Old Tunes (ehem. Tiny Tunes) und Life on a Plate bekannt (was in meinen Augen auch die besten und frischesten Platten sind). Alles was danach kam war eher der zunehmenden kommerziellen Ausrichtung geschuldet. Keine Frage die anderen Platten hatten auch ihre Höhen...
Wenn der Schreiber ehrlich ist, sagt er einfach: "Ich krieg Geld fuer meine Reviews und hab mir einfach die 'Millencolin' rausgesucht weil ich die mal Ende der Neunziger gehoert hab. Genau so wie Nirvana. Ausserdem dachte ich nicht, dass das Review jemand liest." Oder er hat die Platte halt zugeteilt bekommen. Dann sollte man laut.de mal den ein- oder anderen Tipp geben. Ich kann uebrigens auch schreiben, meine Schullandheimberichte sind legendaer!
Ja, genau DAS ging mir auch schon durch den Kopf. Das mit dem Strassenrap.
Auf meiner CD/DVD (europäische Version von 2012) steht im Inlay der Titel "The Melancoly Connection" (das h in "Melancholy" fehlt) während das Cover den korrekten Tiel zeigt. Ich finde dazu genau nichts im Netz - weder eine Erwähnung des Schreibfehlers noch ein Bild des Inlays (dieser Europäischen Version) auf dem dieser Schreibfehler zu sehen ist. Wie sieht das bei Euch aus? Hab ich ne Fälschung??