laut.de-Kritik

Altbewährtes zwischen klassischem Post-Rock und analogen Klängen.

Review von

Auf eine neue Mogwai-Platte im Drei- oder Vierjahrestakt kann man sich so sehr verlassen wie eine neue Tatort-Folge am Sonntag. Seit "Rave Tapes" von 2014 verbinden die Schotten ihren postrockigen Sound vermehrt mit analogen Klängen, woran auch "The Bad Fire" nichts ändert.

So bekommt man in "God Gets You Back" zu Beginn dystopische Keyboardtöne geboten. Ab der Mitte erhöhen die Schotten mit spacerockigen Rhythmen und unaufdringlichen Vocals von Stuart Braithwaite aber kontinuierlich die Spannung, so dass die Nummer schon mal Lust auf mehr macht. In "Hi Chaos" hört man auf- und abebbende Saiten-Crescendi, wie man sie auch auf den früheren Alben der Band findet. Etwas ins Auge fällt das fuzzige Gitarrenspiel in "What Kind Of Mix Is This?", dem man auch später in "Hammer Room" begegnet. Ansonsten hält sich die Weiterentwicklung in Grenzen.

So erweist sich "Fanzine Made Of Flesh" als treibender Indie-Rocker mit gelungenem Vocodereinsatz. "Pale Vegan Hip Pain" eignet sich mit seinen tiefen Akkorden und seiner melancholischen Melodie zur Untermalung ganzer Film- oder Videospielszenen, genauso wie "If You Find This World Bad, You Should See Some Of The Others", das sich zu Beginn viel Zeit lässt, um Spannung aufzubauen, sich dafür aber umso krachiger und heftiger entlädt. "18 Volcanoes" bildet danach mit shoegazigen Gitarren und sphärischen, nachdenklichen Vocals eine musikalische Reise in die Unendlichkeit.

Vergleichsweise hymnisch kommt dagegen der flotte Synthrocker "Hammer Room" daher, während in "Lion Rumpus" dann doch ein wenig zu viel Euphorie herrscht, wenn man überdrehte Gitarrenfeedbacks und schrillen Vocodergesang vernimmt. "Fact Boy" verströmt mit wogenden Rhythmen, dramatischen Streichern und "Summer"-Gedächtnisglocken eine umarmende Melancholie und stellt somit einen versöhnlichen Abschluss dar.

Alles in allem bietet "The Bad Fire" einen guten Kompromiss aus dem klassischen Post-Rock-Sound früherer Alben und der elektronischeren Ausrichtung ab "Rave Tapes", so dass von leisen Tönen bis harten Gewaltausbrüchen für jeden Fan etwas dabei sein dürfte. Zwar fehlt der Scheibe ein offensichtlicher Hit. Dafür gewinnt sie mit jedem weiteren Durchgang immer mehr an Größe.

Trackliste

  1. 1. God Gets You Back
  2. 2. Hi Chaos
  3. 3. What Kind Of Mix Is This?
  4. 4. Fanzine Made Of Flesh
  5. 5. Pale Vegan Hip Pain
  6. 6. If You Find This World Bad, You Should See Some Of The Others
  7. 7. 18 Volcanoes
  8. 8. Hammer Room
  9. 9. Lion Rumpus
  10. 10. Fact Boy

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