laut.de-Kritik

Zwischen Uptempo und Düsterkleid.

Review von

Um die vermeintlich wieder belebten Fields Of The Nephilim wurde vor drei Jahren ein ziemlicher Trubel veranstaltet. "Mourning Sun" war zwar wirklich nicht von schlechten Eltern, aber der erhoffte Triumphzug blieb doch aus. Bei all dem Trubel konnte man leicht vergessen, dass bei NFD noch zwei ehemalige Mitglieder aktiv sind und das Erbe weiter tragen.

Die waren sogar noch ein bisschen lebendiger als Düster-Opa Carl McCoy und veröffentlichten 2006 mit "Dead Pool Rising" ein ziemlich starkes Album. Da sie live aber nicht übermäßig aktiv waren, hat wohl schon der ein oder andere die Band für immer in die ewigen Jagdgründe verdammt.

Auch wenn man die neue Platte betrachtet, kommen Zweifel - stehen hier doch gerade mal sechs neue Songs, zwei Remixe und vier Videos bereit. Doch "When The Sun Dies" macht unmissverständlich klar, dass NFD noch lange nicht zum alten Eisen gehören, sondern die Szene nach wie vor bereichern. Der Opener rockt richtig fett nach vorne, und Sänger Peter White düstert nicht nur vor sich hin, sondern macht ordentlich Dampf.

Auch "Move In Closer" mag zwar in den Strophen mit typischer Gothic Rock-Rhythmik arbeiten, kokettiert in der Bridge aber fast schon mit Death Metal-Riffs. Dieses powervolle Starttempo können sie zwar nicht über die komplette Strecke halten, doch NFD sind vor allem für die ruhigen, dafür eindringlichen Töne bei ihren Fans beliebt.

"Let It Rain" kocht die Atmosphäre bereits runter, und "The Unvorgiven" (nein, kein Metallica-Cover) setzt allein auf Akustikgitarre und Peters fast schon flüsternden Gesang.

Bevor mit "Never Let This Die" der letzte neue, ebenfalls sehr ruhige und spartanisch inszenierte Track ertönt, dreht "Senses Alive" den Rockpegel noch mal nach oben. Ohne Frage ist die Band nach wie vor in der Lage, sowohl im Uptempo als auch im Düsterkleid zu bestehen.

Der Remix von "When The Suns Dies" ist wesentlich EBM-lastiger gehalten und dürfte in den einschlägigen Szenediscos genauso für volle Tanzflächen sorgen wie die neue Version von "Caged".

Die Videos zu "When The Sun Dies" und "Light My Way" sind zwar als Promotional Videos ausgegeben, doch allein "Light My Way" besteht nicht aus Liveaufnahmen. "Unleashed" und "One Moment Between Us" sind nicht viel mehr als nette Gimmicks. Auch wenn die neuen Songs taugen, letztendlich bleibt "Deeper Visions" kaum mehr als eine EP.

Trackliste

  1. 1. When The Sun Dies
  2. 2. Move In Closer
  3. 3. Let It Rain
  4. 4. The Unforgiven
  5. 5. Senses Alive
  6. 6. Never Let This Die
  7. 7. When The Sun Dies (Remix)
  8. 8. Caged (Remix)
  9. 9. When The Sun Dies (Video)
  10. 10. Light My Way (Video)
  11. 11. One Moment Between Us (Video)
  12. 12. Unleashed (Video)

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