Pop-Legende, Schlager-Superstar, Casanova, Held im Bademantel: Udo hatte viele Rollen. Zum 90. Geburtstag erscheint ein ganz neuer Song.

Ehrenwertes Haus (stj) - Am 30. September 2024 wäre Udo Jürgens 90 Jahre alt geworden, am 21. Dezember jährt sich sein Todestag zum zehnten Mal. Unsterblich bleibt seine Musik. Auf der nächste Woche erscheinenden Compilation "Udo 90" erinnern noch einmal 90 Songs an den Ausnahmemusiker. Seine Kinder Jenny und John wählten aus rund 550 Liedern aus, die Udo zwischen 1956 und 2014 veröffentlicht hat. Dabei entdeckten sie auch den bisher unveröffentlichten Song "Als ich fortging", den ihr Vater 1985 für das Album "Treibjagd" geschrieben hat. Damals passte er jedoch nicht ins Konzept. Fast 40 Jahre später erstrahlt er nun erstmals öffentlich als mal wieder zeitlose Udo-Ballade und ist Teil des "Udo 90"-Albums.

Die besten Studioalben von Udo Jürgens

Die Ballade wirkt wie eine kleine Reise durch sein künstlerisches Leben. Leise und nachdenklich sitzt Udo am Piano und verlässt wieder einmal eine Beziehung, eine Wohnung - auch wenn ein Teil von ihm gerne bleiben würde. Von ihm, dem ewig aber vergeblich Suchenden, der stets scheiterte, wie der Surfer auf der Suche nach der perfekten Welle. Der Clown, der ihm immer sehr nahe schien und dem er mehrere Lieder widmete, tritt auf. Letzte Briefe werden gelesen und in der zweiten Songhälfte beklagen dicke Streicher Udos Schmerz. Kein Klassiker, aber classic Udo.

Seine Hits wie "Merci Chérie", "Griechischer Wein" und "Ich war noch niemals in New York" sind Legende, im Album-Format tat sich der als Udo Jürgen Bockelmann in Klagenfurt geborene Chansonnier bisweilen schwer. Er lebte 65 Jahre meist im Bademantel auf der Bühne und lieferte Hits en masse - eine seiner tausend Best Of-Live-Whatever-Compilations steht garantiert auch in deinem Haushalt. Das Konzept Studioalbum lernte er erst in den 1980er Jahren so richtig lieben, man denke an "Udo 80", das er u.a. mit den Berliner Philharmonikern aufnahm, oder an stimmige, konzeptionelle Werke wie "Das blaue Album" oder "Ohne Maske".

Mitte der 1960er Jahre hatte ein Album in der Musikwelt jedoch noch nicht den hohen Stellenwert als langjähriges Kernprodukt, so dass Udo trotz großem Output nie einen Klassiker wie zum Beispiel Herbert Grönemeyers "4630 Bochum" schuf. Aber - natürlich folgt nun ein großes Aber. Udo Jürgens veröffentlichte seit seinem Debüt "Porträt in Musik Vol 1" im Jahre 1965 ganze 49 Studioalben. Darunter finden sich neben mittelmäßigen Werken viele Schätze aus allen Jahrzehnten, die sich stets aus Klassikern, Kleinoden und einigen unfreiwillig komischen Ausfällen speisen. Höchste Zeit also, zu seinem Ehrentag seine zehn besten Alben aus dem Schatten zu holen, denn: Immer wieder geht die Sonne auf!

Fotos

Udo Jürgens

Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer) Udo Jürgens,  | © laut.de (Fotograf: Andrea Ullemeyer)

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12 Kommentare mit 9 Antworten, davon 6 auf Unterseiten

  • Vor 2 Monaten

    Ob ich ein ganzes Album von ihm am Stück mit Genuss hören könnte, weiß ich nicht. Aber ich fand immer wieder einzelne Songs unglaublich stark.

    "Tausend Jahre sind ein Tag" dabei für mich der absolute Favorit - pure Nostalgie und doch noch so viel mehr.

    Ansonsten alternativ natürlich:

    https://youtu.be/QgYeVUjjMS8?feature=shared

  • Vor einem Monat

    "eine seiner tausend Best Of-Live-Whatever-Compilations steht garantiert auch in deinem Haushalt."
    Nein, einfach nur NEIN!

    • Vor einem Monat

      Ich würde das als persönliche Beleidigung empfinden, würde mir das jemand ins Gesicht sagen, ohne flax.

    • Vor einem Monat

      Mir wurden schon in meiner Jugend auf Partys so unnormal viele Best Ofs von anderen Musik-Kenner* und Liebhaberinnen wie mir geklaut... selbst wenn ich vorher extra ankündigte, dass einige der jeweiligen Tonträgermitbringsel Geburtsgeschenke von weniger musikinteressierten, aber doch irgendwie liebgewonnen Angehörigen seien: Das schien einige besonders sammelwütige Klau-Connaisseure sogar zusätzlich anzuspornen!

      Heute geh ich seltener auf Partys und bringe noch seltener physische Tonträger zu diesen mit, aber wenn ich es mal tue, sind es Best Ofs (um für alle Geschmäcker was passendes dabei zu haben, #ihrwisst) und bis zum Ende jeder Party sind die so zuverlässig wie eh und je unauffindbar... :mad:

  • Vor einem Monat

    dieser suchtdruck, wenn es ein paar tage lang keine klickstrecke gab, treibt bisweilen bizarre blüten

  • Vor einem Monat

    War der nicht neulich im Tatort?

    • Vor einem Monat

      Ich dachte, der wär längst tot?

    • Vor einem Monat

      War ja auch das Mordopfer

    • Vor einem Monat

      Dieser Kommentar wurde vor einem Monat durch den Autor entfernt.

    • Vor einem Monat

      Kanntest Du die gleichnamige Kolumne in der ehem. existierenden deutschsprachigen Ausgabe des FHM?
      Die wurde ganz unauffällig und vermeintlich konventionell im Stile einer "Was macht eigentlich Promi Z. gerade?"-Klatschpressenrubrik gestartet und und zunächst auch ganz unverhohlen als dessen etwas salopper formulierter Rip off etabliert.

      Die ersten paar Ausgaben lang haben sie auch immer brav nach Rubrikenschema F überwiegend deutschsprachige Promis der Ränge F-Z abgebildet, von denen wirklich lange schon niemand mehr irgendwas gehört hatte, falls überhaupt schon ein einziges mal bis dahin.

      Irgendwann fingen sie dann unauffällig an, öfter mal (und dann auch wieder 1-2 Ausgaben lang nicht) Promis in der Rubrik abzubilden, die nach allem vor-internetlichen konsensualen Kenntnisstand der interessierten Öffentlichkeit tatsächlich längst verstorben waren und hoben gleichzeitig die Ränge der abgebildeten Promis graduell steigend auf die Kategorien A-C an.

      Nach ein paar Ausgaben druckten sie dann auch immer häufiger mal die Beschwerdebriefe zumeist extrem empörter bis tief verstörter Leser im Heft ab, die sich öfters elegisch, aber in jedem Fall hysterisch und immer emotional völlig überladen über die wahlweise Pietätlosigkeit, journalistische Unprofessionalität oder christlich komplett werteverrohte und nur noch als menschlich total verkommen anzusehende Mentalität sämtlicher (auch weiblicher) Redaktionsmitglieder ausließen, weil eben in der Rubrik "Ich dachte du wärst längst tot" anscheinend vorwiegend aus Nachlässigkeit öfter mal Personen abgebildet wurden, die in einem ordentlich und regelbewusst gepflegten kollektiven deutschen Kulturgedächtnis eigentlich sofort bei Namensnennung korrekt als tatsächlich schon längst tot hätten erinnert werden müssen und das demzufolge ja nur völlig kulturfremde und/oder total psychisch Gestörte in dieser Red. sein können, die sich bei der selbst gestellten Frage, warum genau Otto und Saskia Durchschnittsgalaredakteurin denn von besagten Promis jetzt tatsächlich schon länger gar nichts mehr übers Medienecho mitbekommen hat, vermeintlich nicht auf den wahren und aus Sicht der Beschwerdeführer stets naheliegendsten Grund dafür kamen.

    • Vor einem Monat

      Kannte ich jetzt nicht, da betreffendes Magazin nie frequentiert. Klingt aber nach einer schräg-amüsanten Anekdote skalierender Medienarbeit konträr zur banalen Leserschaft

  • Vor einem Monat

    Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.