laut.de-Kritik
Perfekt gelungenes DJ-Album, das zum Zuhören und Relaxen einlädt
Review von Kai KoppWenn Herr Kaiser seinen Kollegen von der Hamburg-Mannheimer begrüßt, und dieses Ereignis wirksam im Werbeblock des Spielfilms plaziert werden soll, dann gibt es ein Problem. An wen kann man sich wenden? Nick Warren. Er ist ein Cleaner. Er löst Probleme.
Wenn Dancefloor-Strampler nach einer durchtanzten Nacht die Chill-Out Area missen, und sich auf dem Nachhauseweg noch 2mal verlaufen (warum wohl?), dann haben sie ein Problem: zuhause angekommen haben sie keinen sehnlicheren Wunsch als zu wissen, was DJ´s so in ihrer After-Show hören. Und jetzt können sie sich auch getrost an einen Mann wenden: Herrn Kaiser?
...nein... Nick Warren!
Er ist der DJ, dessen Musik man/frau aus der Versicherungswerbung kennt. Mit "Back To Mine" zeigt er uns was er denn wirklich so drauf hat, und überrascht mit einer Compilation für danach. Kein Dancefloor-Futter, sondern Ausgewähltes für hinterher. Harmonie statt Breakbeats, Streicher statt Synthesizer. Heraus kommt ein perfekt gelungendes DJ-Album, das zum Zuhören und Relaxen einlädt.
Vertreten sind neben den üblichen Verdächtigen wie Coldcut oder Craig Armstrong (der für Massive Attack die wunderschönen Streicherarrangements schreibt) vor allem weniger gefeierte Künstler. Talismantra, die einen Tanzflächenschieber (ganz ohne geht's doch nicht) beisteuern, Moby im Jam and Spoon Dub Mix, oder Skanna heißen die dann.
Ohnehin ist hier nicht der Musiker das Zentrum, das Zentrum ist die Musik. Und die setzt sich nicht aus biographischen Splittern zusammen (deswegen gibt es zu dieser Platte auch keinen Wortlaut-Beitrag), sondern aus dem musikalischen und gesellschaftlichen Umfeld und dem, was man mit seiner Musik erzählen will. Nicht Nabelschau, sondern Weltschau.
...support your local Dealer!
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