laut.de-Kritik
Die Hits der Melodic-Punker aus den Fat Wreck-Jahren.
Review von Sara KäferBest Of-Alben haben oft den Ruf, einzig und allein für die Aufbesserung der Labelkasse da zu sein. Der Verdacht kommt auch bei vorliegender Platte auf, wenn man sich die Tracklist genauer ansieht. So wurden durchweg die Fat Wreck-Veröffentlichungen berücksichtigt.
Doch schlau ist, wer sich informiert: Im Jahre 2000 veröffentlichte das alte Label New Red Archives, eine Sammlung der Werke aus dieser Zeit. Die Platte trägt den Namen "The NRA Years" und enthält so ziemlich alles Wichtige der Kalifornier vor ihrer Fat Wreck-Zeit.
Der Qualität der Compilation insgesamt tut das aber keinen Abbruch. Doch zunächst ein kleiner Überblick: Die Songs sind nicht chronologisch sondern kunterbunt angeordnet. So mischen sich die älteren, hardcorelastigen Stücke mit den melodiöseren Streetpunk-Songs und dem neueren, poppigeren Output. Man macht eine schöne Reise durch 14 Jahre Bandgeschichte und trifft auf Klassiker wie "Justified Black Eye", "Chasing Rainbows" und "International You Day".
Wie erwähnt, finden die älteren Platten von NUFAN auf der Compilation nicht statt und so findet man die Hits erst ab "The Daily Grind" (1993). Von dieser Scheibe ist der Titeltrack, "Permanent Rush" und "Feeding The Fire" enthalten. Die Nachfolger sind jeweils mit drei bis fünf Liedern vertreten - allesamt Hits der Melodic-Punker.
Dass Fat Wreck jedoch nicht - oder nicht nur - Geld mit einem seiner Flagschiffe an Land ziehen will, kann man auch an dem schön gestalteten Booklet erkennen. Zu jedem Song wurden ein paar Zeilen von den aktuellen und auch ehemaligen Bandmitgliedern verfasst. Sogar die Mütter der Gründungsmitglieder Tony und Rory kommen zu Wort. Außerdem gibts Fotos und Geschichten aus der Bandgeschichte.
Zum Schluss findet man nach über einer Stunde Spielzeit als Schmankerl noch zwei bisher unveröffentlichte Songs. "History Defeats" und "Stunt Double" stehen den älteren Songs in nichts nach: NUFAN sind zweifelsohne eine der besseren Punkrockbands, keine Frage.
In Anbetracht der Diskographie der Band ist es eh unmöglich, alle guten Lieder auf einer Platte zu vereinen. Die Zusammenstellung hat den Namen "All The Best Songs" dennoch verdient und weckt beim Fan schöne Erinnerungen. Natürlich wird der eingefleischte Anhänger den einen oder anderen Track vermissen, etwa aus der die Zeit vor Fat Wreck - über die 24 Hits plus 2 nagelneuen Songs kann man sich aber trotzdem kaum beschweren.
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