laut.de-Kritik
Diese Scheibe hätte man den Italienern nicht zugetraut.
Review von Michael EdeleBei italienischen Metal-Bands denkt man primär erst mal an drachenmordenden Helden-Metal. Wer sich allerdings ein wenig mit der Geschichte und den bisherigen Veröffentlichungen von Node auskennt, weiß dass die Jungs damit noch nie was am Hut hatten. Doch "As God Kills" unterscheidet sich deutlich von der eigenen Vorgeschichte.
Das vor zwei Jahren eingeprügelte "Das Kapital" war schon nicht von schlechten Eltern, aber eine Scheibe wie "As God Kills" hätte ich den Mailändern nicht zugetraut. Nach einem wirklich schaurigem Intro hämmert uns das Quartett mit "Shotgun Blast Propaganda" einen erstklassigen modernen Thrasher um die Ohren, der so manchen Unterkiefer auf Halbmast gehen lässt. Heftiges Geknüppel auf technisch hohem Niveau, sowas lass ich mir gern gefallen.
Der Titeltrack macht da keinen großen Unterschied, geht vielleicht noch eine Spur technischer zu Werke und zeigt Node ein wenig auf den Spuren von Meshuggah oder Mnemic. Ähnlich gehen sie bei "Through Fail And Foul" vor, das sich allerdings ein wenig sperriger präsentiert.
Wenn "Hellywood" nicht das Zeug zu einer Single hat, weiß ich auch nicht. Fette Grooves, die trotz einer gewissen Komplexität nicht zu kopflastig werden und einer Melodie im Chorus, die sich schon nach dem ersten Durchlauf festbeißt. Und anstatt sich dann nur auf griffige Melodien zu verlassen, ballern sie einem mit "Cancer" gleich mal ein oberamtliches Brett vor den Latz. Diese Kompromisslosigkeit hätten sie für meine Geschmack gern noch etwas öfter an den Tag legen können.
Eine kleine Huldigung an Steven King legen Node mit dem Midtempo-Groover "Redrum" hin, bei dem mich Daniels Stimme schon leicht an das Gekeife von John Connelly erinnert. Ganz massiv wird die Ähnlichkeit dann aber beim fast schon swingenden "Watcher Of A Failed Generation". "Old Nick" lässt hingegen kaum eine Zweifel daran, dass The Haunteds Peter Dolving ebenfalls einen nicht zu knappen Eindruck auf den Shouter und seine Hintermannschaft hinterlassen hat.
"Truth Is Out" und "The Manhattan Project" sind ebenfalls ordentliche Songs, kommen aber nicht ganz an die Klasse der vorangegangenen Songs heran. So geht den Italienern zum Ende hin ein wenig die Luft aus, was nichts daran ändert, dass "As God Kills" eine wirklich gute Moder Metal-Scheibe ist.
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