laut.de-Kritik
Davon können die Scorpions nur träumen.
Review von Michael EdeleDie vier Punkte für dieses Album sind ein Kompromiss. Prinzipiell würde ich locker die Fünf zücken, wenn's um die Umsetzung, den Aufwand, die Arrangements und die größtenteils hervorragenden gesanglichen Leistungen geht. Da es meistens aber nicht wirklich meine Mucke ist, bleibt dafür nur 'ne Drei übrig.
Nikolo Kotzev nennt sich der kreative Kopf hinter diesem Mammutwerk, der der schon mit Brazon Abbot von sich reden machte und insgesamnt etwas über zwei Jahre für die Umsetzung dieses Projektes benötigte. Zur Seite standen ihm dabei Röhren wie Glenn Hughes (u.a. Deep Purple, Black Sabbath), Joe Lynn Turner (Rainbow), Göran Edman und Jorn Lande (die beide schon für Yngwie Malmsteen aktiv waren), Alannah Miles, Sass Jordan und Doogie White.
Das 35-köpfige Orchster aus Varna sollte man natürlich auch nicht vergessen. Mit John Leven (b), Ian Haugland (dr) und Mic Michaeli stehen Kotzev drei ehemalige Mitglieder von Europe zur Seite, die für den Rockfaktor sorgen, der mit den klassischen Elementen gut fusioniert.
Die Story ist geschichtlich mehr oder weniger fundiert; was mit Nostradamus' Geist nach dessen Tod abging, wurde historisch wohl nicht so genau überliefert, und die Sache mit dem Dritten Weltkrieg wollen wir doch hoffentlich sein lassen. Sieht so aus, als hätte Meister Lucassen mit seinem Ayreon-Projekt ernsthafte Konkurrenz bekommen, auch wenn der direkte Vergleich natürlich erheblich hinkt.
Wer auf klassischen Hardrock und einer Vermischung mit ebenso klassischen Instrumenten steht, liegt hier auf alle Fälle richtig. Was bei den Scorpions infernalisch in die Hose ging, wird hier zum Treffer. Braucht jedoch eine gewisse Zeit um sich ganz zu entfalten.
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