laut.de-Kritik
Die kiffenden Chaotenrapper Method Man und Redman auf der elitären Harvard-Uni.
Review von Stefan JohannesbergDie kiffenden Chaotenrapper Method Man und Redman versuchen sich nach erfolgreicher Rapkarriere nun auch im Filmbiz und wandern auf den humoristischen Spuren ihrer musikalischen Kollegen Ice Cube (Friday I+II) und LL Cool J. Während der Method Man bereits einige Genre-Erfahrungen vorzuweisen hat (Nebenrollen in Copland, Belly und 127), ist ihre lang geplante Komödie "How High" für Redman das Leinwanddebüt. Beide Emcees eignen sich jedoch vorzüglich für eine solche Hip Hop-Comedy, denn Wu-Tanger Meth wie auch Def Squad-Member Reggie Noble bestechen auch in ihren Raps durch witzige, aber coole Einlagen. Kollege Jadakiss bringt es bei der Premiere auf den Punkt: "That are our dogs and they’re funny as hell."
Die Story ist schnell erzählt. Zwei Freunde (Red und Meth) rauchen gerne Weed. Um eine noch bessere Wirkung zu erzielen, baut das Hobbybotanikerduo eigenes Gras an. Einen Tag vor dem gemeinsamen Universitätstest ziehen sie sich das Zeug rein und gehen völlig high zur Prüfung. Aber oh Wunder, die Beiden sind so gut, dass sie auf der elitären Harvard-Uni angenommen werden. Dort stiften sie natürlich kräftig Unordnung. Überspitzt gesagt spielt das Duo also eigentlich sich selbst.
Doch was wäre der Film ohne den passenden (Def Jam-)Soundtrack? Natürlich besetzen auch hier die zwei Jungschauspieler zumeist die Hauptrollen. Geboten wird ein buntes Potpourri aus brandneuen Stücken, altbekannten Bangern und diversen Gastbeiträgen. Auf sieben Songs dürfen Redman und Meth zusammen beweisen, warum sie von vielen zu Recht als das tighteste bzw. higheste Duo in Hip Hop-History angesehen werden. "Big Dogs", "How High" und "Da Rockwilder" müsste eigentlich jeder Fan kennen und lieben, wirklich interessant sind deswegen nur die neuen Tracks "Part 2", "Cisco Kid", "America's Most Blunted" und "Let's Do It", doch die haben es in sich.
Während "America's Most" und "Let's Do It" nur in Anführungsstrichen überdurchschnittliche Albumstücke sind, gehören die beiden Anderen mit zum Besten, was das Duo je veröffentlicht hat. "Part 2" ist ein typischer Funkbeat von Erick Sermon, der aber durch das etwas gepitchte Toni Braxton-Sample "I can get so high, I can kiss the sky" im Hook zum Klassiker avanciert. "Cisco Kid" kommt dagegen mit mexikanischem Flair und den unvermeintlichen Cypress Hill daher, denn dort wo geraucht bzw. gerappt wird, dürfen B-Real, Muggs und Sen Dog nicht fehlen.
Fehlen dürfen auch nicht ein paar Solohits aus der Frühphase von Redman ("How To Roll A Blunt") und Meth ("Bring The Pain", "All I Need"), sowie mit DMX "Party Up" und Ludacris "What’s Your Fantasy" angesagte Clubtunes aus den Discoszenen des Films. Als weiteren Kaufanreiz gibt es zwei Songs der Def Jam-Nachwuchskünstler Saukrates und Street Life (Wu-Fam) sowie einen großartigen Hi-Tek Remix von Dornell Jones "Round And Round" feat. Method Man, der auch auf "Soundbombing 3" erscheinen wird.
Entgegen landläufiger Toy-Meinung gehört Kiffen zwar nicht zum Hip Hop, doch wenn es einem so sympathisch und ungezwungen um die Ohren gehauen wird wie bei "How High", kann man wirklich von einer gesunden Bewusstseinserweiterung sprechen. Ist der Film jetzt auch nur annährend so unterhaltsam wie der Soundtrack, dann ist ein Lachmuskelkrampf garantiert. Die US-Fans sind jedenfalls schon dieser Meinung.
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