laut.de-Kritik

Vielseitige Untermalung eines aufregenden Films.

Review von

alaska.de von Esther Gronenborg, beschreibt die Verlorenheit und Orientierungslosigkeit sowie die Gewalt der Post-"Wall"-Generation in den Ghettos des Berliner Ostens. Er wurde letztes Jahr schon weltweit auf vielen Film-Festivals präsentiert und läuft in Deutschland Ende Januar an.

Für das aufregende Kinodebut benötigte man eine dementsprechend anspruchsvolle Filmmusik. So entschied man sich für das Label Kitty-Yo, das, gegründet 1993 in Berlin, mittlerweile als eines der meist respektierten Labels im Bereich Postrock und Avant-Garde Elektronik gilt. Kitty-Yo, übrigens benannt nach einem Mädchen in einem Lied aus den 80ern, traf die Auswahl und suchte sich sowohl Lieder von bekannteren Künstlern wie Surrogat bis hin zu Neuentdeckungen wie Marsmobil zusammen.

Die erste CD beginnt mit einer Art Intro von Marsmobil, leicht orientalisch angehaucht. Die folgenden Lieder setzen den Trend fort. Auf Gonzales Hip Hop-Elektro-Funk folgen Peaches Elektro-Punk-Rock-Sounds, die stellenweise an Moloko erinnern. Ein wenig schwerer und härter wirkt der Bass von Surrogat, der aber bald vom schnellen Gute-Laune-Jazz von Duck Soup abgelöst wird.

Dann wird's insgesamt etwas langsamer. Gonzales funkt ein zweites Mal, Surrogat rocken noch mal so richtig, bevor Laub mit einer zarten Stimme und unruhigen Schlagzeug-Klängen ihr Lied zum Besten geben. Sehr melancholisch beginnt dann Heckers "Cold Wind Blowing", steigert sich aber in der Lautstärke, so dass man eher von einem Sturm sprechen sollte, der sich allerdings auch wieder sehr schnell beruhigt. Zum wirklich krönenden Abschluss singt dann die Leadsängerin von Quarks noch den Titelsong, der die wenigen noch nicht begeisterten Zuhörer schließlich auch auf die Seite der Freunde des guten Geschmacks ziehen sollte.

Für alle diejenigen, die noch nicht genug haben, hat Kitty-Yo den kompletten Original-Score, komponiert, arrangiert und eingespielt von Moser/Meyer/Döring, auf der zweiten CD gleich mit veröffentlicht (Rudi Moser ist übrigens der Schlagzeuger der Einstürzenden Neubauten). Meist ruhige, entspannende Instrumentalklänge laden zum Nachdenken ein und machen Lust auf einen gemütlichen Tag im Bett während draußen der Regen an die Scheiben prasselt..

Trackliste

  1. 1. Marsmobil - Palak Paneer
  2. 2. Gonzales feat. Paul PM - Meditation
  3. 3. Peaches - Lovertits
  4. 4. Surrogat - Karaoke
  5. 5. Duck Soup - Mad Duck Bullit
  6. 6. Gonzales - Gonna Get Off Right Away
  7. 7. Surrogat - Rocker
  8. 8. Laub - Widergefühlich. Kopf. Fußlastig
  9. 9. Maximilian Hecker - Cold Wind Blowing
  10. 10. mosermeyerdöring feat. Jovanka von Willsdorf - Watching The Daybreak
  11. 11. <b>CD 2 (Score)</b>
  12. 12. Plan
  13. 13. Marzahn
  14. 14. Mord
  15. 15. Neon
  16. 16. Alaska
  17. 17. Nacht
  18. 18. Katorga
  19. 19. Fenster
  20. 20. Bahndamm
  21. 21. Kopfhörer
  22. 22. Regen
  23. 23. Tinitus
  24. 24. Verhör
  25. 25. Bericht
  26. 26. Ufo
  27. 27. Mord 2
  28. 28. Watching The Daybreak

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