laut.de-Kritik
Das bestgehütete Geheimnis des Synthie Pop-Genres.
Review von Michael SchuhPerfidious Words sind so etwas wie das bestgehütete Geheimnis des deutschen Synthie Pop-Sektors. Drei Studioalben in 18 Jahren ist nunmal nicht gerade das, was man gemeinhin produktiv nennt. Zumal sich das Duo in der Zwischenzeit auch keine Meriten via Club-Ochsentour einfuhr, sondern sich in Hörsälen verschiedener Unis herumtrieb.
Zum Glück fand man im gemeinsamen Homestudio in Speyer über die Jahre immer wieder zusammen, um das langfristige Ziel, ein neues Album, nicht aus den Augen zu verlieren. "Feel Like Me" deswegen als lauen Freizeitspaß zweier Hobbymusiker abzutun, wäre indes ein Fehler.
Mit dem tadellosen Opener "My Body's Needs" ziehen Perfidious Words quasi aus dem Stand mit 'Berufsmusikern' des Genres wie De/Vision oder Mesh gleich. Atmosphärisch, melancholisch, eingängig und unglaublich synthetisch; nichts weniger als das Rezept, mit dem Depeche Mode vor ca. 100 Jahren berühmt wurden. Und das von Millionen ihrer Fans nach wie vor unglaublich geschätzt wird.
Dass Sänger Lars Rohnstocks Stimmfarbe wie auch seine Phrasierung den guten alten Dave Gahan mit weißen Jeans und schwarzer Nietenjacke vor dem inneren Auge wieder auferstehen lässt, dürfte für Perfidious Words Fluch und Segen zugleich sein. Dafür schlagen sie sich jedoch äußerst wacker und stellen den etwas unausgegorenen Songs "Halt Mich Fest" und "Take Me Back" genügend hochwertiges Material gegenüber.
Hervorzuheben sind neben dem Opener das geradezu klassische "Another Day", das gravitätische "Questions" und der getragene, facettenreiche Abschlusstrack "Stay", mit dem die Gruppe auch die nötige Distanz zu den ewig strahlenden Vorbildern aufbringt. Hier kommt auch Komponist Drazen Kostelacs Gespür für fragile, mitunter düstere, aber stets mitreißende Melodiebögen schön zum Tragen.
Fans der Gruppe sollten sich die Special Edition der Scheibe besorgen, der ein Live-Auftritt aus Lahr '05, zwei Songs aus Rom '04, ein Videoclip sowie Studio-Aufnahmen beiliegen. Auf ein Nachfolgewerk bis 2013 sollten indes besser keine Wetten abgeschlossen werden.
1 Kommentar
so eine lahme platte, nix drauf was einen umhaut.
die dümpelt völlig belanglos vor sich hin...
wenn ich mir dann anschaue was rotersand und mesh zum ende letzten jahres released haben ... DAS sind hammer alben, die hier leider nicht reviewed wurden bisher.
dafür dieser schrott hier...
messy