laut.de-Kritik
In Sachen Rhythmik, Geschwindigkeit oder Breaks auf höchstem Niveau.
Review von Michael EdeleDem ein oder anderen Gitarrenfeger könnte der Name Misha Mansoor schon untergekommen sein. Der Knabe erspielte sich in diversen Foren einen Namen und versucht seit 2005 seine Combo Periphery an den Start zu bringen. Auf dem Livesektor ist ihm das in den Staaten bereits erfolgreich gelungen. In Sachen Veröffentlichungen legt er erst jetzt das Debüt vor.
Das liegt zum einen daran, dass die Jungs immer wieder neue Sänger einarbeiten müssen, und auch Chris Barretto, der auf "Periphery" zu hören ist, gehört bereits der Vergangenheit an. Was der neue Sänger Spencer Sotelo drauf hat, kann man sich auf der MySpace-Seite von Periphery anhören, wo er ein paar Nummern des Debüt neu eingesungen hat: Die Unterschiede zwischen den beiden Shoutern sind eher marginal.
Musikalisch lassen Periphery kräftig aufhorchen, denn bereits zum Opener "Insomnia" fliegen einem Stakkato-Riffs in bester Meshuggah-Manier um die Ohren. Die kräftigen Shouts sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern, während die vertrackten Gitarrenleads sogar den Schluss zulassen, dass drei Gitarristen durchaus sinnvoll eingesetzt werden können.
Eher zwispältig könnte dagegen der Cleangesang aufgenommen werden, der deutlich ins Screamo-Eck verweist. Das bietet auf der einen Seite zwar viel Abwechslung und jede Menge Möglichkeiten, wirkt auf der anderen Seite aber ein wenig zerfahren und dürfte manchen Brachialfanatiker trotz der exzellenten Gitarrenarbeit schnell abschrecken.
Während sich das Jungvolk von der Experimentierfreudigkeit der Band sehr angetan zeigen dürfte, wird sich die Begeisterung bei älteren Fans dank Spielereien wie Triphop-Beats ("Jetpacks Was Yes!") womöglich in Grenzen halten. Knackpunkt bleibt aber definitiv der Gesang. So groovt eine Nummer wie "Icarus Lives" trotz der abgefahren Breaks richtig los und fast denkt man an eine Glanztat wie Mnemic. Doch leider wirkt dem der Emogesang entgegen.
Am besten wissen Periphery bei komplexen, breaklastigen Tracks wie "Buttersnips", "Totla Mad" oder "Zyglrox" zu gefallen, die zwar anstrengend sind, aber dennoch beeindrucken. Vor allem Letztgenannter klingt genauso, wie man es bei den Titel erwarten darf: total abgedreht und technisch auf höchstem Niveau in Sachen Rhythmik, Geschwindigkeit oder Breaks. Hier kann man sich auch mit dem teilweisen Klargesang anfreunden.
Den Schlusspunkt setzt schließlich das über 15- minütige "Racecar", in dem sie ihre ganze Palette eindrucksvoll auffahren. Man sollte Periphery im Auge behalten.
4 Kommentare
Der Gesang ist echt mal scheisse. Musikalisch vielleicht auf hohem Niveau aber nicht meine Musik.
Find die ganz gut.(Hab mir aber nur das Demovideo angesehen). Nur Instrumentalbegleitung und gesang passen nicht immer ganz zusammen find ich.
übrigens kann ich das Video Splatterfans empfehlen.
zum glück gibt es auch eine instrumentale version vom album. auf dauer nervt der gesang echt