laut.de-Kritik
Perfekte Tanzanimation für Nächte zwischen Knick- und Neonlicht.
Review von Mathias Möller"Don't stay at home, come join the club", singt Plemo im Refrain zu "Excess Express". Die Textzeile könnte dabei exemplarisch für das ganze Album stehen. Denn "Love Hate Peace Fuck" serviert dem Hörer herrlich fluffige Elektro-Powerpop-Tunes auf dem Silbertablett. Nur Tanzen muss man noch selbst.
Genau genommen ist die dritte Platte des Hamburger Musikers, der sich heuer mit dem Cobretti-Artist Rampue zusammengetan hat, vom ersten Moment an ein Synthesizer-Gewitter. Es fiept und bliept und pluckert und piept ohne Ende. Dazu gibt es heiteres Songzitate-Raten und fröhliche Slogan-Drescherei.
Zelebrieren Plemo und Rampue auf dem Opener "Kommunizieren" noch den Tanz, fällt dem Hörer bei "Fancy Uncontrolled" die Kinnlade auf den Dancefloor. Die beiden besitzen tatsächlich die Dreistigkeit, Samantha Fox zu samplen. Wer hätte gedacht, dass die poppende Erotikgranate der Achtziger im Jahr 2008 noch einmal zu Ehren kommt? Und dann so großartig in Szene gesetzt!
Auch "Fight For Popcorn" kann einiges, wenn es uns den hart pumpenden Bastard aus Hot Butters Synthie-Pioniertrack "Popcorn" und Beastie Boys' "Fight For Your Right" macht. Ein Grinsen meißelt sich ob der erfrischenden Unverschämtheit des Hamburgers in mein Gesicht.
Zwei alte Songs werden auf "Love Hate Peace Fuck" noch einmal verarbeitet, "Top 40 DJs" wird von Rampue aufgefrischt, "Exzess Express" drückt in der "Vol. 2"-Version noch mehr als das Original. Das Video dazu ist übrigens auf der CD enthalten und unbedingt sehenswert. Doch obwohl "Loose Control" und "Alles Klaar?" völlig gaga mit bizarren Tiersounds auffahren, lässt das Album in der Folge etwas nach.
Und auch der Titeltrack vermag es nicht, die Euphorie aufrecht zu erhalten. Trotz etwas besserer Haltungsnoten kann das mit einer hypnotischen Gesangslinie ausgestattete "Ich Weiss" diesen Zustand nicht mehr herstellen. Dennoch macht "Love Hate Peace Fuck" über die ganze Länge Spaß. Perfekte Tanzanimation für knicklichterne Nächte im Neonshirt.
9 Kommentare
Mag ja toll sein aber was für ein dämlicher Albumtitel....
@Swingmaster Jazz (« Mag ja toll sein aber was für ein dämlicher Albumtitel.... »):
was soll denn an dem titel blöd sein?
kann man das wirklich analog zur deutschen aussage
"liebe hass frieden ficken" sehen?
fuck hat schon einige bedeutungen mehr.
welche denn?
Ist das DER Johnny K?
in denke ja lieber ashi!
Mexikanischer Bohnentopf, alles klar, hallo Schatzie!!