laut.de-Kritik
Im Norden nichts Neues.
Review von Michael EdeleIch hatte Projekt Pitchfork die letzten Jahre ein wenig aus den Augen verloren. Das mag zum einen daran liegen, dass die letzten Veröffentlichungen nicht mehr auf meinem Schreibtisch landeten. Zum anderen sind mir die Hamburger auch live nicht mehr über den Weg gelaufen und so ist die letzte Review zu "Kaskade" bereits geschlagene sechs Jahre alt.
Weltbewegendes hat sich seitdem nicht verändert. Der Opener "Freeze In Silence" ist typisch für die Band und ein bombensicherer Tanzflächenfüller. Dem schließt sich "Lament" nahtlos an, geht aber ein wenig melodischer zu Werke und setzt auf gefühlvollere Momente.
Peter Spilles lässt seine Komposition auf "Quantum Mechanics" gern ausufern. Unter fünf Minuten geht lediglich das futurepoppige "The Queen Of Time And Space" über die Ziellinie, bei dem Peters Stimme eine Spur zu kratzig klingt. Die Länge der Songs hängt aber auch damit zusammen, dass sämtliche Tracks mit zum Teil elegischen In- und Outros versehen sind.
Mit Peters eher begrenzter Singstimme muss man sich sowohl im sehr reduzierten und auch schwer zugänglichen Titeltrack, als auch im träumerisch-balladesken "We Will Descend" auseinandersetzen. Da scheiden sich die Geister nun schon seit unzähligen Jahren. Womit auch bereits der einzige mögliche Kritikpunkt am sarkastisch-sozialkritischen "Radical Business" genannt wäre.
Mit der Problematik haben "Splice" oder das abschließende "You Rest In My Heart" weniger zu kämpfen. "Run For Cover" ohnehin nicht. Bei der Nummer, die sowohl für die Tanzfläche, als auch für die kommenden Liveauftritte essentiell werden dürfte, passt Peters Stimme wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
3 Kommentare
ach die pitchies....so viele phasen aber künstlerisch nie so v d stelle gekommen.
qualitastiv haben sie damals - mit der patty nigiani - musikalisch und lyrisch 10 mal mehr gerissen als in den letzten 10 jahren.
wo ordnest du die scheibe in deren schaffen denn ein, mr ed?
Boah, echt schwer zu sagen. Ich würd sagen so im oberen Mittelfeld. Nicht schlecht, ein paar gute Songs, aber kein Essential, you know
ok