laut.de-Kritik
Posaunencore für Metaller und Reggae-Fans.
Review von Michael EdeleHeilige Scheiße, was ist denn hier los? Hab ich grade 'ne Scheibe von Finntroll eingelegt? Nee, doch nicht. Aber ernsthaft: Was manche Finnenband aus ihren Keyboards oder Akkordeons quetscht, drückt Random Hand-Sänger Robin Leitch per Lungenkraft aus der Posaune. Ob man das nun Ska oder Humppa nennt, kommt vielleicht auf den Zusammenhang an, ist mit steigendem Promille-Gehalt aber ziemlich egal.
Jedenfalls lädt "Seething Is Believing" direkt vom ersten Ton zum Mittanzen und Party Machen ein. Das punkige Eröffnungsduo "Tales Of Intervention" und "Sons Of Robots" fegt nur so durch die Boxen und lässt das Publikum live schweißgebadet zurück. Es kommt echte Schwerstarbeit auf die Fans zu.
Die Slo-Mo-Ska-Nummer "Not A Number" gibt da willkommene Zeit zum Durchatmen. Die frische Luft braucht man auch, denn es geht nahtlos weiter. "Three From Six" steigt mit einem fetten Metal-Riff ein und hüpft zwischen Posaunen-Ska und Gitarren-Punk hin und her.
Musikalische Grenzen kennen die Briten nicht. Sie servieren ihre Mischung noch dampfend heiß und mit jeder Menge Würze. So mancher Metal-Fan dürfte auf einmal feststellen, dass man auch mit Offbeats arbeiten kann, ohne dass die Jungs auf der Bühne irgendwelche Fellklamotten anhaben und aussehen, wie direkt nach dem Winterschlaf aus der Höhle geprügelt.
Entsprechend bunt gemischt dürfte das Publikum bei Random Hand aussehen. Vom Metaller bis zum Reggae-Fan findet hier jeder was. Die schöne Bezeichnung Posaunencore trifft es definitiv. Darüber könnte man fast vergessen, dass die Jungs ganz nebenbei noch ein paar mehr als nur lesenswerte Texte mit dabei haben.
Die Mischung auf "Seething Is Believing" stimmt von vorne bis hinten. Mit "Bones" haben sie gleich noch eine neue Hymne mit dabei. Wenn Random Hand endlich wieder in Deutschland unterwegs sind, lasst euch die Gelegenheit bloß nicht entgehen!
1 Kommentar
Sympathisch, die Jungs. Und die Youtube-Tracks machen bestimmt Laune.